Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
45(130).2009
Seite: 297
(PDF, 60 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2009/0301
Das Rathaus in Hechingen - Werk des Architekten Prof. Paul Schmitthenner

schlug er vor, ähnlich wie beim Rathaus in Hildesheim eine zentrale Halle zu erstellen
und um diese herum die Büroräume anzuordnen. Weiter empfahl er Diensträume sowohl
im ersten Untergeschoss als auch im Dachgeschoss unterzubringen.

Schmitthenner teilte Bindereif und Walter in der in Kilchberg stattfindenden Besprechung
vom 5. Februar 1955 mit, dass der Rathausneubau für ihn eine Prestigefrage sei
und er auf keinen Fall mit anderen Kollegen in Konkurrenz treten werde. Er riet, zunächst
nur einen Vorentwurf in engster Zusammenarbeit mit Bürgermeister und Stadtbaumeister
anfertigen zu lassen, ohne dass die Stadt an das Ergebnis gebunden sei.
Nochmals vom Bürgermeister um Rat gefragt, teilte Hodler in einem Schreiben vom
13. Februar 1955 seine Auffassung mit: Er begrüße es, dass erstens zunächst ein Vorentwurf
beauftragt werde, um das Raumprogramm zu überprüfen und zweitens der
Gemeinderat Schmitthenner damit beauftrage. Er halte ihn für diese Aufgabe für sehr
geeignet. Schmitthenner sei einer der wenigen, die noch Gefühlfür gute Tradition haben und die
Neuerungen und Formgebung der „modernen "Architektur nach ihren wirklichen Werten %u beurteilen
vermögen. Er sei immer für Werte wie schöne Formgebung und Gestaltung sowie handwerkliche
Ausführung, die aktuell wieder geschätzt würden, nachdem die Sachlichkeit
immer mehr in die Kritik gerate. Zusätzlich hatte Hodler konkrete Änderungen an den
Vertragsbedingungen vorgeschlagen. Der Gemeinderat beschloss schließlich am 16.
Februar 1955, Schmitthenner mit dem Vorentwurf zu beauftragen. Am 25. Februar erhielt
Schmitthenner den Auftrag und ließ mit Schreiben vom 12. März der Stadt seine
Unterschrift unter den Vertrag zukommen.

Wer den Vorentwurf beurteilen sollte, war bei Auftragsvergabe weder diskutiert noch
geklärt worden. Daher wandte sich Bindereif erneut an Hodler und bat ihn, am 19.
März in der Gutachterkommission tätig zu sein, in die auch der Landeskonservator für
Hohenzollern, Genzmer, und Hauptkonservator Heck von der Staad. Denkmalpflege
in Tübingen hinzugezogen werden sollten. Weiter bat er ihn um eine Empfehlung, wer
noch in der Kommission mitwirken könnte. Hodler entgegnete, da Schmitthenner allein
beauftragt werde, sei sein Vorschlag, von einem Beurteilungsverfahren im Sinne eines
Preisgerichts abzusehen. Über einen Architekten, der eine ganze Architekturschule gebildet
hat, sollte ein Gericht nicht zu Rate sitzen. Nur wenn der Gemeinderat es ausdrücklich
fordere, sollen Gutachten eingezogen werden, und zwar von den bereits
genannten Personen, ihm selbst und von Prof. Dr. Graubner von der TH Hannover,
der langjähriger Assistent von Prof. Bonatz in Stuttgart war und anlässlich des 70. Geburtstages
von Schmitthenner die Festansprache gehalten hatte. Am 18. Juli 1955
schließlich gaben Prof. Paul Bonatz (1877-1956), Genzmer und Hodler ihr gemeinsames
Gutachten zum Vorentwurf Schmitthenners ab. Sie bewerteten den Entwurf unter
städtebaulichen und architektonischen Aspekten, bemerkten zum Grundriss, er atme
in seiner Einfachheit und Klarheit klassischen Geist; sie kamen zum Ergebnis, dass
der Entwurf eine überaus reife Arbeit darstelle und empfahlen ihn wärmstens zur
Ausführung.

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