Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
45(130).2009
Seite: 323
(PDF, 60 MB)
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Neues Schrifttum

Pfarrer und Lehrer bereit finden, sich jahrzehntelang intensiv mit der Geschichte ihres
Dienstorts zu beschäftigen. Dies hat zur Folge, dass sich seit den 1980er-Jahren ein
neuer Typ der Ortsgeschichte verbreitet, der mittlerweile die Szene nahezu vollkommen
beherrscht: Ein von der betreffenden Kommune eigens hierfür bestallter Landeshistoriker
(oder auch -in) stellt einen Trupp von Fachleuten zusammen, die innerhalb von
wenigen Jahren unter seiner Leitung eine Ortsgeschichte erarbeiten. Zu diesem neuen
Typ der Ortsgeschichte gehört der vorliegende Band über Herbertingen. Unter der
Ägide von Johann Wiedergrün haben 17 Autorinnen und Autoren mitgewirkt - zu ihnen
gehören vier gelernte Historikerinnen und Historiker, fünf Lehrer, zwei Journalisten
und zwei Verwaltungsfachleute. Im ersten, chronologischen Teil (S. 13-270) sind vor
allem die Frauen und Männer vom Fach zugange: Für die Vor- und Frühgeschichte
zeichnet die Museumsleiterin Sabine Hagmann verantwortlich, für das Mittelalter der
Staatsarchivar Fran^-Josef Zinses, für die Frühneuzeit der Kreisarchivar Edwin Ernst Weber
(sehr ausführlich, Schwerpunkt 18. Jahrhundert). Den Zeitraum von 1800 bis 1930 handelt
der Journalist Karl Werner Steim ab, die Zeit des Nationalsozialismus die Historikerin
Hildegard Bibby (auch heute für die Ortsgeschichte noch nicht selbstverständlich — dazu
überaus detailliert) und die verbleibende Periode bis zur Gegenwart der ehemalige Herbertinger
Bürgermeister Siegfried Abt, der hierfür am besten geeignete Autor, denn seine
eigene Amtszeit (1968-2000) deckt den größten Teil dieser Zeitspanne ab. In dem zweiten
Teil (S. 271-520) ist die Rede von Bauwesen und Gewerbe (Helmut Brand), kommunalem
Leben (Karl Werner Steim), Kirche (Willy Samtner und Bruno Effinger - der
Kirchenhistoriker hätte in den geschichtlichen Teilen etwas mehr erwartet), Schulwe-
sen(Fra#£ Burger und Roland Steinhauser), von den Vereinen (Hans Dahm, Wolfgang Neuburger
, Frieder Reiner und Willy Wiese) sowie von dem örtlichen Brauchtum (Alwin Blersch —
er erwähnt auch überregionales, religiöses Brauchtum um St. Blasius, St. Nikolaus, um
Weihnachten und Sylvester). Dabei werden die einzelnen Themenbereiche unterschiedlich
weit in die Vergangenheit zurückverfolgt, was erstaunlicherweise nur selten zu thematischen
Überschneidungen mit Passagen im ersten Teil führt (was hinwiederum für
das Organisationstalent des Herausgebers spricht). Es folgen verschiedene Verzeichnisse
(S. 522-540, u.a. Schultheißen bzw. Bürgermeister, Pfarrer, Wahlergebnisse, Einwohnerzahlen
); ein ausführliches Orts- und Personenregister (S. 541-575) rundet die Darstellung
ab.

Die üppige Bebilderung im zweiten Teil lässt das Gemeindeleben auch optisch in Erscheinung
treten, was vor allem die Einwohnerschaft Herbertingens sehr nachhaltig ansprechen
dürfte. Wenn eine Gemeinde von eher geringer Größe (2004: 4883 Einwohner)
ein derart umfassendes und weitgehend anspruchsvolles Werk zustande bringt, dann ist
das schon eine besondere Leistung!

Albstadt Peter Thaddäus Lang

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