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Jan Ilas Bartusch
Achse von Altar und Kanzel einen zentralen Platz zwischen den beiden rechtwinklig
angeordneten Kirchenschiffen. Über seine ursprüngliche Provenienz haben sich allerdings
noch immer keine eindeutigen archivalischen Hinweise rinden lassen, so dass die
Beantwortung dieser Frage weiterhin auf objektimmanente Indizien angewiesen ist und
sich überwiegend auf stilistische Vergleiche stützen muss. Aus dem sekundären Aufstellungsort
in Freudenstadt, wo er erstmals für den 1. Mai 1608 bezeugt ist3 und wo er
bereits am 9. Mai 1608 zur Spende des Tauf Sakraments benutzt wurde,4 lässt sich lediglich
ableiten, dass er offenbar aus württembergischem Gebiet stammt, wo Herzog
Friedrich seinen Einfluss auf die Verwendung von überkommenem Kirchengut geltend
machen konnte. Da der Stein überdies aus einem Monolith besteht5 und sehr schwer ist,
Bochum 1991 (Denken und Handeln 17), S. 12 f. (mit Abb. 146 f.). - Wilhelm Dürring: Der Tauf stein. In:
Stadtkirche Freudenstadt (wie Anm. 1), o. S. - Heinfried Wischermann: Romanik in Baden-Württemberg
. Stuttgart 1987, S. 100 (Abb. 60), 264. - Rainer Budde: Deutsche Romanische Skulptur 1050-1250.
München 1979, S. 35 Kat.-Nr. 42 (Abb. 42). - Wera von Blankenburg: Heilige und dämonische Tiere.
Die Symbolsprache der deutschen Ornamentik im frühen Mittelalter. Köln 21975, S. 246-253 (Abb. 121 —
125). - Emil Bock: Schwäbische Romanik. Baukunst und Plastik im württembergischen Raum. Ein Kapitel
Kulturgeschichte in Bildern. Stuttgart 1973, S. 68 f. (Abb. 66-70), 96 f. - Manfred Lurker: Der Taufstein
zu Freudenstadt. Betrachtungen zur romanischen Tiersymbolik. In: Die Ortenau 51 (1971), S. 87-99.
- Herbert Schade: Dämonen und Monstren. Gestaltungen des Bösen in der Kunst des frühen Mittelalters
. Regensburg 1962, S. 69-71 (mit Abb. 12). - Richard Wiebel: Der Tauf stein in der evangelischen
Stadtpfarrkirche in Freudenstadt. In: Ders.: Die geistige Botschaft romanischer Bauplastik. München
1940, S. 26-31. - Heinrich Weizsäcker: Der Freudenstädter Tauf stein und kein Ende. In: Freudenstädter
Heimatblätter 3/4 (1938/39), S. 5-16, o. S. (Umzeichnung). - Ernst Fiechter: Das Taufbecken in
Freudenstadt. In: Die Christengemeinschaft 12 (1935/36), S. 315-317. - Georg Pudelko: Romanische
Tauf steine. Berlin 1932, S. 131-133, Taf. XVII (Abb.). - Ernst Fiechter: Die Bildwerke an den Säulen der
Klosterkirche in Alpirsbach und am Taufstein in Freudenstadt. In: Monatsschrift Württemberg 2 (1930)
H. 3, S. 125-133. - Eugen Weiss: Wotan und Walküren im Kloster Alpirsbach. In: Atlantis (1929) H. 10,
S. 634-639. - Paul Wilhelm von Keppler: Der frühromanische Tauf stein in Freudenstadt und sein Bildwerk
. In: Ders.: Aus Kunst und Leben. Freiburg im Breisgau 51913, S. 33-35 (Abb. 19-22). - Jan Faste-
nau: Die romanische Steinplastik in Schwaben. Esslingen am Neckar 1907, S. 5-9 (Abb. 3-5). - Inventar
Schwarzwaldkreis. Im Auftrag des Königlichen Ministeriums des Kirchen- und Schulwesens bearb. von
Eduard Paulus, Stuttgart 1897 (Die Kunst- und Altertums-Denkmale im Königreich Württemberg), S. 87
(Abb.), 92. - Eugen Keppler: Das Bildwerk des Taufsteins in Freudenstadt. In: Archiv für christliche
Kunst 7 (1889), S.4-6, 17-20, 25-27, 37-39. - Beschreibung des Oberamts Freudenstadt. Mit drei Tabellen
und einer Karte des Oberamts, einem Titelbild und einer Ansicht des wilden Sees. Hg. von dem Königlichen
statistisch-topographischen Bureau [Verf. Eduard Paulus]. Stuttgart 1858 (Beschreibung des
Königreichs Württemberg 38), S. 142 (im folgenden zitiert als OAB Freudenstadt). - Siehe auch die Literaturverweise
in: Jan Ilas Bartusch (Bearb.): Die Inschriften des Landkreises Freudenstadt. Unter Benutzung
der von Anneliese Seeliger-Zeiss erstellten Vorarbeiten zum Kloster Alpirsbach. Wiesbaden
2016 (Die Deutschen Inschriften 94), Kat.-Nr. 1 (in Vorbereitung).
3 Vgl. Andreas Veringer: Ein Christliche Predig/Von der newerbawten Kirchen zur Frewden-Statt:
Welche an statt einer Letzinpredig gehalten hat M. Andreas Veringer/ geweßner Pfarrer daselbsten/Jetziger
zeit aber Specialis Superintendens vnd Spittalprediger zu Stuttgardt. Anno 1608. den 1. Maij. Stutgardt
1608, fol.l2r.
4 Vgl. Rommel/Kopp, Stadtkirche (wie Anm. 1), S. 4.
5 Vgl. Dagmar Zimdars u.a. (Bearb.): Baden-Württemberg I. Die Regierungsbezirke Stuttgart und Karlsruhe
. München 1993 (Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler), S. 244. - Veringer,
Christliche Predig (wie Anm. 3), fol. 12r.
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