Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
51/52(136/137).2015/16
Seite: 35
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2015-16/0043
Die Dominikanerinnen und Dominikaner der Region Neckar-Alb

ierten Ende Februar 1944, bei dem das Kloster ausbrannte, überstanden.10 Ferner existiert
eine Abschrift aller drei Bände von Welz-Ruef. Diese befand sich im bis 2007 bestehenden
Dominikanerkonvent in Walberberg bei Bonn,11 dessen Bibliotheksbestand
sodann in die Kölner Diözesanbibliothek verbracht worden ist.12

Der Titel der Chronik ist zu erklären: Die Deutsche und hernach Sächsische Provinz
Prediger Ordens meinen im Grunde dasselbe. Die Umbenennung rührt von einer Neuorganisation
der dominikanischen Ordensprovinzen des deutschsprachigen Raumes im
Jahre 1709 her.13

Die 1221 gegründete Provinz der deutschen Dominikaner, die so genannte „Teutonia
", umfasste ursprünglich ein Gebiet, welches sich von der Nordseeküste bis nach
Südtirol im Norden und Süden, von Osterreich bis einschließlich des Elsasses im Osten
und Westen erstreckte. Aufgrund dieser immensen Ausdehnung und des - besonders
in der südlichen Hälfte der deutschsprachigen Regionen - sprunghaften Anstiegs
dominikanischer Niederlassungen im ersten Jahrhundert nach Gründung des Ordens,
die mit der am 22. Dezember 1216 erlassenen Bestätigungsbulle HonoriusIII. veranschlagt
wird, entschloss man sich bereits Ende des 13. Jahrhunderts die Provinz zu teilen
. Derartige Änderungen bedürfen im Predigerorden der Zustimmung dreier aufeinanderfolgender
Generalkapitel, sodass dieser Beschluss erst 1303 verabschiedet
werden konnte. Nun wurden unter anderem die nordöstlichen Gebiete von der Teutonia
abgespalten und in der sächsischen Provinz, der so genannten „Saxonia", vereint.
Diese hatte bis zur protestantischen Reformation Bestand und wurde in deren Verlauf

10 Siemer, Sankt Magdalena (wie Anm. 3), S. 12. Die Auszüge hat Siemer, Sankt Magdalena (wie Anm. 3)
benutzt. - Hilarius Barth OP: Aus dem Alltag des Augsburger Generalstudiums 1746-1794. In: Willehad
Paul Eckert OP (Hg.): Thomas von Aquino. Interpretation und Rezeption. Studien und Texte.
Mainz 1974, S. 728-778, hier S. 728 (Zit.) und S. 729. - Es ist wohl nicht anzunehmen, dass Siemer mit den
Auszügen den Anhang des Liber Studentium meinte, da der Liber Folio-Format hat und die Auszüge darin
nur 93 Seiten füllen, während die von Siemer gekannten Auszüge 150 Seiten in Oktav-Format hatten.
Barth hingegen erwähnt nichts von einem Exemplar der Auszüge im Oktav-Format.

11 Vgl. Klaus Graf: Kirchengeschichtliche Miszellen eines Schwäbisch Gmünder Dominikaners (um
1782/86). In: archiv twoday. URL: http://archiv.twoday.net/stories/598966878/ (letzter Zugriff: 7.6.2014).
Der Kölner Bibliothekskatalog bestätigt, dass es sich beim früheren Walberberger, jetzt Kölner Exemplar
um eine Abschrift handelt.

12 Zur Auflösung von Walberberg und der Uberführung der dortigen Bibliothek nach Köln vgl. den Jahresbericht
der Bibliothek über die Jahre 2007 und 2008. In: Analecta Coloniensia 7/8 (2007/08), S. 11-44,
hier S. 11. Die Abschrift befindet sich dort in der Dominikanerbibliothek St. Albert, die der Diözesanbibliothek
angeschlossen ist.

13 Die Entwicklungsgeschichte der Provinzen bei Welz-Ruef I, S. 3 f. - In Ubersicht bei Paulus v. Loe
OP: Statistisches über die Ordensprovinz Teutonia. Leipzig 1907 (Quellen und Forschungen zur Geschichte
des Dominikanerordens in Deutschland 1), S. 1-6. - Zur Saxonia ab 1709 vgl. Walz, Statistisches
(wie Anm. 8), S. 7-12. - Die Provinz wiederum ist in Verwaltungbezirke eingeteilt, die so genannten na-
tiones (Suevia, Alsatia, Bavaria, etc.), hierzu Loe, Teutonia S. 5 f. - Eine mit Provinzen oder klösterlichen
Gemeinschaften weder zu verwechselnde noch gleichzusetzende organisatorische Sonderform innerhalb
der Ordensstruktur sind die so genannten Congregationes, denen insbesondere im 15./16. Jahrhundert eine
nicht geringe Rolle zukam, hierzu Loe, Teutonia, S. 4 f.; zur sog. „oberdeutschen Kongregation" grundlegend
Bruno Hübscher: Die deutsche Predigerkongregation 1517-1520. Aufhebung, Kampf und Wiederherstellung
. Freiburg/Schweiz 1953.

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