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Die Dominikanerinnen und Dominikaner der Region Neckar-Alb
1555: Johann von Esch OP. Sein Heimatkloster ist mir ebenfalls unbekannt; er tritt
auch nur einmal in Erscheinung: Esch genehmigte gemeinsam mit dem vielleicht als
Klosterkaplan amtierenden Dr. Michael Kleber (OP?), der Priorin Beatrix von Baden
sowie mit Zustimmung des Zollerngrafen der noch unmündigen Margarethe von Tierberg
den Eintritt ins Kloster. Als ihr Vormund fungierte Friedrich von Tierberg, Stiftskanoniker
in Kempten.64
1613 bis nach 1616: Balthasar Bechler OP.65 Er könnte identisch sein mit dem am
26.127. Februar 1614 erwähnten Dr. theol. Balthasar Buechner OP, der eine Erneuerung
der klösterlichen Lehengülten und Zinsen der Orte Melchingen und Ringingen forderte
. Bechler/Buechner erschien außerdem am 13.4.1616 im Rottenburger Amt um
sich über anscheinend ausstehende Gültablieferungen eines Hans Paur aus Ergenzingen
zu beschweren.66
Um 1622: Johann Georg Strauß OP; über seine Identität war leider nichts in Erfahrung
zu bringen. Er wird lediglich am 9. Juni 1622 in einem an ihn adressierten Brief
des Assessors des Hofgerichts Rottweil Lukas Gebel erwähnt, der von der Ablösung
von 3000 Gulden handelt, die binnen sechs Monaten dem Kloster auszuzahlen waren.67
Vor 1626 bis 25. Mai 1628: Antonin Bidermann OP, Nativsohn des Augsburger
Konvents. Bidermann ist 1618 noch als Beichtvater in Altenhohenau/Inn belegt. 1624
wurde er Generalprediger, parallel dazu Prior in Landshut. Neben seinem Beichtigeramt
in Stetten betreute er die am 9. Oktober 1626 gegründete und vom Provinzial der
Teutonia, Johannes Gödert OP (f 1638) aus dem Konvent Koblenz, genehmigte Rosenkranzbruderschaft
der Pfarrei Steinhofen unter Pfarrer und Dekan Marx Teuf fei.
Antonin Bidermann starb am 25. Mai 1628 in Stetten und wurde dort begraben.68
1631 bis 1635: Johannes Heyweck OP, Nativsohn des Augsburger Konvents. Heyweck
war von 1628 bis 1631 Prior in Eichstätt und Generalprediger der Provinz, dann
amtierte er als Beichtvater zu Gnadental, wo er im Dreißigjährigen Krieg 1635 von den
schwedischen Soldaten auf eine grausame Weise umgebracht wurde, wie Welz-Ruef mit
geradezu greifbarem Bedauern formulieren. Der gesamte Konvent hingegen konnte vor
dem Einfall der Schweden ins Kloster auf den Hohenzollern in Sicherheit gebracht
werden. Johannes Heyweck wurde anschließend in Stetten beerdigt.69
64 Haug/Kraus, Urkunden (wie Anm. 39), S. 172 Nr. 566.
65 Haug/Kraus, Urkunden (wie Anm. 39), S. 199 Nr. 625, 629a.
66 Um 1600 im Jahrtagverzeichnis des Klosters nachgetragene Einträge erwähnen außerdem einen nicht
näher bezeichneten Pater Kilian Purkhard, der einst (ohne genaues Datum) Beichtvater in Stetten gewesen
sei und dem im Mai ein Requiem zugedacht war, vgl. Haug/Kraus (wie Anm. 39), S. 326. Seine nähere
Identität war nicht zu ermitteln.
67 Haug/Kraus, Urkunden (wie Anm. 39), S. 201 Nr. 636. - Eventuell hatte er einen Verwandten namens
Antonius Strauß (erwähnt um 1620) im Augsburger Predigerkonvent, der Juli 1624 in Konstanz starb, vgl.
Welz-Ruef I, S.313.
68 Welz-Ruef I, S. 136, 314. - Siemer, Sankt Magdalena (wie Anm. 3), S. 129, 246. - Springer, Provinzi-
alkapitel (wie Anm. 33), S. 267 Anm. 98. - Zur Rosenkranzbruderschaft: Haug/Kraus, Urkunden (wie
Anm. 39), S.372 Nr. 193.
69 Welz-Ruef I, S. 136 (Zitat) und unten Anm. 136. - Siemer, Sankt Magdalena (wie Anm. 3), S. 140, 249.
- Haug/Kraus, Urkunden (wie Anm. 39), S. 203 Nr. 645, hier ohne Nennung des Namens.
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