Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
51/52(136/137).2015/16
Seite: 59
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Die Dominikanerinnen und Dominikaner der Region Neckar-Alb

den Gründen außer Kraft gesetzt werden, so Drexler. Donatus Gaber scheint kurz nach
1776 verstorben.79

9. Mai 1773 bis nach 15. September 1778: Mag. Heinrich Preissig OP, Nativsohn des
Bamberger Konvents. Preissig, geboren 1719 in Presnitz (Böhmen), legte 1748 die Pro-
fess in Bamberg ab, ist 1753 als Student im Augsburger Generalstudium, zuvor in Konstanz
belegt und wurde 1756 Magister der Theologie. Ab 1758 führte er „einen lebhaften
Briefwechsel mit dem Generalat" in Rom, worin er sich zuerst aus Augsburg, dann
1759 aus Bamberg „über Ubelstände in der Provinz" beschwerte. Der General erkundigte
sich von Rom aus über Preissig, indem er Gutachten verschiedener Klöster einholte
. Der Konstanzer Prior Matthias Lorinser lobte ihn in seinem Schreiben vom
26. Februar 1759, ähnlich verlautete ein Gutachten aus Bamberg vom 21. April 1759.
Preissig mischte die nächsten zwanzig Jahre stets an der Spitze der Provinzleitung mit
und gehörte, den zahlreichen Nachrichten zufolge, zu den bekanntesten Köpfen der
deutschen Ordensbrüder seiner Zeit. Vor 1773 amtierte er als Beichtiger im Kloster
Hl. Grab in Bamberg. Am 9. Mai 1773 wird er auf dem Provinzialkapitel in Eichstätt
zum Beichtvater in Stetten instituiert, am 13. Mai 1781 ist er dann wieder als Prior in
Bamberg belegt. Durch seine 1777 in Augsburg erschienene Schrift Heylsame Betrachtungen
durch die Hl. Fasten über die täglichen Evangelien, die er Josef Wilhelm Fürst
zu Hohenzollern-Hechingen widmete, beeinflusste Preissig offenbar die Chronisten
Welz-Ruef (siehe die Edition Welz-Ruef II, S. 344). In der Vorrede behauptet Preissig,
das Haus Hohenzollern sei mit der Familie des Ordensstifters Dominikus verwandt,
indem ein Graf Eitel Friedrich von Zollern in erster Ehe mit Martha von Habsburg, einer
Schwester König Rudolfs I., verheiratet gewesen sei. Die Mutter dieser Martha sei
eine Gräfin von Guzman gewesen und habe aus der Familie des Hl. Dominikus abgestammt
. Dieser Zollerngraf habe 1259 Gnadental gestiftet und sei dort begraben worden
und habe Rudolf I. die Kunde von der Königswahl überbracht. Für das Schriftwerk
mit dieser Widmung bat Preissig von Stetten aus beim General in Rom um Druckerlaubnis
. Der Pater bat außerdem um Druckerlaubnis einer weiteren Schrift: Sieben Tage
zu Ehren des Hl. Geistes, als eine Zubereitung zu Erlangung deren sieben Gaben des
Hl. Geistes. Diese Abhandlung widmete er Fürstin Maria Theresia von Hohenzollern-
Hechingen, geb. von Waldburg-Zeil-Wurzach. Der Fürst und die Fürstin, erklärte
Preissig, förderten „unser" Kloster mit besonderen Zuwendungen {...qui speciali gra-
tia nostrum Monasterium prosequuntur). Außerdem verfasste Preissig noch mehrere
wissenschaftliche Werke, die ein breites thematisches Spektrum umspannen, etwa eine
in Augsburg 1756 erschienene Dialektik {summulae logices), die sich unter dem Titel
Clavis scientifica sive summulae logices digressionibus neotericis illustratae juxta tutis-
sima ac in concussa principia divi Thomae Aquinatis, Angelici, et quinti ecclesiae docto-
ris mit den „Neuerern" {neotericis) der Philosophie auseinandersetzt; sodann eine von
ihm selbst angefertigte deutsche Ubersetzung der Dritten Regel des Hl. Dominikus.
Ferner gab er den Dialog der Hl. Katharina von Siena in deutscher Ubersetzung heraus

79 Welz-Ruef I, S. 207, 242. - Haug/Kraus, Urkunden (wie Anm. 39), S. 271 Nr. 793. - Eszer, Kapitelsakten
II (wie Anm. 15), S.288 Anm. 58. Doch kann Gaber nicht, wie Eszer, ebd., angibt 1775 verstorben
sein, denn im Juni 1776 ist er noch als lebend bezeugt, vgl. Haug/Kraus, ebd.

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