Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
51/52(136/137).2015/16
Seite: 64
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Yvonne Arras

die Jahreseinkünfte des Klosters um rund 1 000 Gulden auf knapp 3 000 Gulden steigern
. Dafür erntete er von den Klosterfrauen viel Lob, sodass sie den Fürsten von Ho-
henzollern-Hechingen mithilfe einer Auflistung der von Schaller eingeführten Maßnahmen
ersuchten, den PfaterJ Beichtvater als Ökonom beibehalten zu dürfen. [...]
Eine ständige Aufsicht [über die Klosterwirtschaft] tue freilich not, der Beichtvater sei
der rechte Mann dafür. Kurz vor 1790 scheint Schaller zurück nach Augsburg gekehrt
zu sein. Nach der Säkularisation 1808 kam er dort bei Privatleuten unter und erhielt
185 Gulden Pension.83

1794: Vitalis Buch(n)er OP, Nativsohn des Eichstätter Dominikanerkonvents.
Buchner, geboren um 1740, war Prior in Mergentheim und wurde 1785 zum Prior des
Dominikanerkonvents Eichstätt gewählt. Nachdem er Beichtvater in Stetten war, übte
er dasselbe Amt bei den Dominikanerinnen von St. Katharina in Augsburg aus. Außerdem
war er ab 25. Dezember 1801 Beichtvater bei den Dominikanerinnen in Bad
Wörishofen; doch quittierte er die Tätigkeit dort im Oktober 1802 wegen schwächlicher
Gesundheit, wie Welz-Ruef berichten.84

1795 bis um 1797: Castel Majenthaler OP, Nativsohn des Landshuter Dominikanerkonvents
. Majenthaler war Lektor und Schaffner wohl im Landshuter Konvent.
1785 war er im 25. Professjahr und 46 Jahre alt und vom Lektoren- und Schaffneramt
entbunden; vermutlich weil er bereits als Seelsorger in einem (Schwestern-)Konvent tätig
war. 1795 kam er für etwa zwei Jahre als Beichtiger nach Stetten.85

18. September 1797 bis 14. März 1811: Mag. Augustin Krazer OP, Nativsohn des
Augsburger Dominikanerkonvents. Krazer, am 10. Oktober 1735 in Bamberg geboren,
hatte, ehe er 1758 als Novize ins Augsburger Kloster eintrat,86 also mit weniger als
23 Jahren (!), bereits in Bamberg und Würzburg studiert. Durch Reisen unter anderem
nach Rom, Bologna und Venedig konnte Krazer fließend Italienisch und Französisch
sprechen. Am 22. Dezember 1762 legte er Profess ab und studierte daraufhin am Augsburger
Generalstudium. Dort sollte er noch als Student 1767 bei einer der regelmäßig
abgehaltenen Disputationen 100 Thesen seines Dozenten Andreas Wagner OP ex uni-
versa historia ecclesiastica verteidigen, dabei verriet er einen „kritischen Geist und
Kenntnis der Literatur sowie der historischen Streitfragen der Zeit" {Barth), zum Beispiel
derjenigen, ob es die Päpstin Johanna gegeben habe. Krazer hielt dies für eine Fabel
. Andere Thesen behandelten Fragen zur Authentizität von Briefen Karls des Großen
und des Heiligen Augustinus, zur vermeintlichen Belegung Papst Honorius' I. mit
dem Kirchenbann und anderes mehr. Seither scheint sich Krazer auf die Kirchen- und
besonders auf die Liturgiegeschichte spezialisiert zu haben, während er Fachgebieten

83 Welz-Ruef I, S. 399. - Siemer, Sankt Magdalena (wie Anm. 3), S. 306. - Haug/Kraus, Urkunden (wie
Anm. 39), S. 287 Nr. 834, S. 289 Nr. 838 (Zitat). - Eszer, Kapitelsakten II (wie Anm. 15), S. 308 (unter As-
signationes).

84 Welz-Ruef I, S. 68. - Haug/Kraus, Urkunden (wie Anm. 39), S. 323 Nr. 868E - Schmid, Statistisches
(wie Anm. 15), S.279.

85 Haug/Kraus, Urkunden (wie Anm. 39), S. 323 Nr. 868R - Schmid, Statistisches (wie Anm. 15), S. 279.

86 Das Noviziat in Augsburg war im Falle Krazers eine Ausnahme, sonst legte der dortige Ordensnachwuchs
das Noviziat seit 1713 im Kloster Obermediingen ab, vgl. Siemer, Sankt Magdalena (wie Anm. 3),
S.214 Anm. 114/5.

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