Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
51/52(136/137).2015/16
Seite: 71
(PDF, 88 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2015-16/0079
Die Dominikanerinnen und Dominikaner der Region Neckar-Alb

3.2.2 Zu den Kirchberger Beichtvätern

Die Liste der von Welz-Ruef I, S. 150 aufgezählten ansehelichefn] Manns aus dem Predigerorden
, die in Kirchberg gewirkt haben, lässt sich noch erweitern. Außer den dort
genannten Wilhelm Brandt, Johannes Edelmann und Alphonsus Rumpf können die im
Folgenden aufgeführten Patres nachgewiesen werden. Auf zwei auffällige Punkte sei
vorab hingewiesen:

Zum Einen, dass - im Unterschied zur recht homogenen Situation in Stetten - Patres
aus verschiedensten Klöstern vorzufinden sind. Freiburg im Breisgau, Konstanz
und Rottweil scheinen tendenziell bevorzugt worden zu sein. Erstere beide entsandten
insbesondere gegen Ende des 18. Jahrhunderts Brüder nach Kirchberg, als Kirchberg
mit Konstanz und Freiburg durch Osterreich vom Orden getrennt und der Kontakt zu
anderen Klöstern damit beendet wurde. Bemerkenswert ist, dass aus dem für Kirchberg
wie auch für Stetten eigentlich zuständigen Konvent Rottweil recht wenig Patres
zu verzeichnen sind. Hinsichtlich der cum monialium (seelsorgerische Betreuung der
Schwestern) scheint es offenbar weitgehend irrelevant gewesen zu sein, in wessen Terminierbezirk
das Nonnenkloster lag. Dabei stellt sich die Frage, nach welcher Systematik
die Brüder auf Schwesternkonvente verteilt wurden. Konnten die Nonnen ihre
Beichtiger auch in der Neuzeit selbst aussuchen, wie es etwa im Falle Stettens für das
Mittelalter belegt ist, obwohl das Kloster 1288 unter die Obhut der Rottweiler Prediger
gestellt wurde?

Zum anderen fällt auf, dass die Brüder regelmäßig sehr lange auf dem Kirchberg blieben
: zehn, auch zwanzig und mehr Jahre.96

8. Juni 1474 bis vor 14. Oktober 1496: Daniel Deninger OP, Nativsohn des Esslin-
ger Konvents. Nach seinem Tod, der kurz vor dem 14. Oktober 1496 eintrat, gab es
Streitereien zwischen den Observanten und den Nicht-Observanten, die sich um die
Hinterlassenschaften Deningers drehten. Deninger kam nämlich nach Kirchberg, als
der Esslinger Konvent noch nicht observant war, und er blieb etwa 20 Jahre im Kloster
; er versäumte also gewissermaßen die Observanzreform seines Esslinger Heimatkonvents
(1477). Kirchberg wurde nicht observant, weswegen nach Deningers Tod Jacob
Hylpold aus dem nicht-reformierten Konstanzer Kloster als Vertreter Kirchbergs
mit dem uns bereits bekannten Observant envertr et er Peter Siber (s. Kap. 3.1.1), damals
Prior des Heidelberger Konvents, verhandeln musste, da das inzwischen observante
Esslinger Kloster Ansprüche auf Deningers Erbe anmeldete.97

1483: Konrad Volmar OP, Nativsohn des Rottweiler Konvents (?). Er war im selben
Jahr auch Prior in Rottweil und zeitgleich Beichtiger bei den Dominikanerinnen

96 Dies scheint auf Kirchberg Tradition zu haben. Bereits das „Kirchberger Schwesternbuch" (hier die
Uberlieferung der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart WLB Cod. hist. 4° 330) erzählt von einem
Pater Walther, der 45 Jahre als Beichtvater im Kloster lebte, vgl. auch Hans Peter Müller: Das
Schwesternbuch von Kloster Kirchberg (1237-1305). In: Der Sülchgau 21./22. Band (1977/78), S. 42-56,
hier S. 52. - Für viele ergänzende Hinweise zu den folgenden Ausführungen bedanke ich mich herzlich bei
Hans Peter Müller (Empfingen).

97 Reichert, Registrum (wie Anm. 58), S. 91. - Gerhard Metzger: Der Dominikanerorden in Württemberg
am Ausgang des Mittelalters (Schluß). In: BWKG NF 47 (1943), S. 1-20, hier S. 5 erkannte die Situation
nicht. - Vgl. Ulrike Trepkas: Konstanz. In: Zimmer/Degler-Spengler, Helvetia Sacra (wie
Anm. 47), Bd. 1, S. 391-419, hier S.402.

71


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2015-16/0079