Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
51/52(136/137).2015/16
Seite: 72
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Yvonne Arras

von Kloster Maria-Hof in Neudingen. Volmar war neben Deninger der zweite Klostergeistliche
, den sich die Kirchberger Schwestern aufgrund einer hoch dotierten
Schenkung der Herren von Weitingen seit 1455 leisten konnten.98

Um 4. Juni 1488 bis nach 27. Februar 1492: Johannes Linck OP, Nativsohn des Baseler
Konvents. Linck wurde, weil er die Observanz nicht annehmen wollte, aus seinem
(observanten) Baseler Kloster entlassen und von der Ordensleitung stattdessen ins
nicht-observante Kirchberg als zweiter Beichtiger versetzt."

1514 bis nach 1517: Clemens Wagner OP. Nativsohn des Züricher Konvents, welcher
damals mit Augsburg, Freiburg, Konstanz, Straßburg, Würzburg, Mergentheim,
Hagenau, Weißenburg und Speyer zur nicht-observanten Kongregation zählte. Wagner
war von 1500 bis 1514 Beichtvater bei den Dominikanerinnen in Schwyz, die nach seinem
Fortgang nach Kirchberg für sechs Jahre gar keinen Beichtiger hatten, was noch
Emerich Ruef beklagte. Die Kirchberger Schwestern schickten Clemens Wagner am
23. April 1516 als Bevollmächtigten nach Innsbruck, wohin Maximilian I. zu einer Verhandlung
geladen hatte. Es ging um die Schirmherrschaft über Kirchberg, die der Zol-
lerngraf Franz Wolfgang dem Kaiser seit Jahren streitig machte. Franz Wolfgang, der
persönlich vor dem Regiment erschien (der von Zollr durch sich selbs), argumentierte,
der Inhaber der Herrschaft Haigerloch sei immer auch rechtmäßiger Schirmherr über
Kirchberg; ein Einwand, den Eitelfriedrich II. fünf Jahre zuvor seinerseits gegenüber
Maximilian vorgebracht hatte. Doch der Kaiser hatte sich nicht darauf eingelassen. So
trafen nun die verhandlungsführenden Räte in Innsbruck einen so genannten Abschyd,
in dem festgelegt wurde, daz daz berürt Gotshaws Kilchperg mit der Castvogtey und
Schirm uns als Regierendem Herrn und Landsfürsten unsers Haws Ostereich und unser
Herrschaft Hohemberg beliben und gehandthabt werden soll und fortan eben nicht
mehr zu Haigerloch gehörig sei, das ja inzwischen zollerisch war. Kirchberg stand damit
unmittelbar unter dem Schirm Habsburgs, was sich dann auch in der oben (Kap. 3.2.1)
angesprochenen newen Ordnung auswirkte.100

1580/81 bis nach 1590 (f): Heinrich Wagner OP alias Hartmann aus Langsdorf bei
Gießen, angeblich Nativsohn des Konvents Ulm. Wagner wird im Nekrolog des Eichstätter
Dominikanerklosters aufgeführt, wo es heißt, er sei im Kloster Kirchberg verstorben
. Es ist wahrscheinlich, dass er dort als Beichtiger amtierte, nachdem er 1568 erst
Subprior, 1573 bis 1580 dann Prior von Eichstätt war. Er soll professione Ulmensis ge-

98 Reichert, Registrum (wie Anm. 58), S. 81 - Vgl. Hecht, Rottweil (wie Anm. 1), S. 79 - Maria-Hof,
Kirchberg und Stetten wurden de jure von den Rottweilern betreut, was de facto aber nur selten der Fall
war. Stetten war von 1480 bis 1502 zudem nicht inkorporiert. Es hat erst 38 Jahre später, nach der Reform
Rottweils 1518 wieder Kontakte dorthin. - Zur Weitinger Stiftung: Krauss, Kirchberg (wie Anm. 53),
S. 301.

99 Bernhard Neidiger: Basel, in: Zimmer/Degler-Spengler, Helvetia Sacra (wie Anm. 47). Bd. 1,
S. 188-284, hier S. 202 f. - Reichert, Registrum (wie Anm. 58), S. 54. - Ähnlich handelte man offenbar bei
Johann Hüler OP, der vom observanten Nürnberg ins nicht-observante Rothenburg versetzt wurde (Bor-
chardt, Rothenburg [wie Anm. 92], S. 179).

100 Welz-Ruefl, S.204. - HStAS B462 Bü2 (23.4.1516; 24.4.1516). - StAS Ho 177 T4 Nr. 545
(16.11.1516). - In diesen Jahren (um 1510) wird außerdem ein Ulrich Engenrych als pfründner erwähnt,
welche seelsorgerische Funktion ihm zugedacht oder ob er überhaupt ein Geistlicher war, ist unklar (vgl.
StAS FAS HH1-50 T1-5 A1399 [11.8.1510]).

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