Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
51/52(136/137).2015/16
Seite: 82
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Yvonne Arras

[S. 119]

7. Binsdorf

war ein geringes133 Klösterlein in Oberschwaben nicht weit von Rotweil stand in geistlichem
unter der Jurisdiktion des Bischofs zu Konstanz, in zeitlichem ehedem unter
der Hoheit Österreichs nachmal unter Würtemberg. Da aber die dasigen Schwestern
sehr arm waren,134 und sich nicht mehr erhalten konnten, starben sie nach und nach aus
Mangel der Aufnahme von selbsten aus.

[...]135
[S.136]

16. Gnadenthal

Sonst auch Stetten-Gnadenthal genannt, ist ein anseheliches Frauenkloster im
Fürst[lich]=Hohenzollerischen Gebiet nächst Hechingen, welches im Jahr 1261 gestiftet
worden [S. 137] von Friedrich Grafen zu Hohenzollern für Kanonissinnen, oder
Chorfrauen des heil[igen] Augustins, wo auch die gräfliche Familie von Zollern bis aufs
Jahr 1488 ihr Begräbnis hatte.

Erst im Jahr 1502 unterwarfen sich dasige Chorfrauen der Jurisdiktion des P[ater] Pro-
vinzials der damaligen Provinz, und nahmen die Sa[t]zungen unsers Ordens, und die
päbstliche Klausur an.136 Von diesem Zeitpunkt an haben gar viele fromme Personen da
Got[t] gedi[e]net, und die Seelsorge wurde immer von den Beichtvätern Prediger Ordens
ausgeübt. Auch ist merkwürdig, daß die mehresten dieser Beichtväter aus dem
Konvente Augsburg entnommen waren, als nämlich:137

1. P[ater] Fr[ater] Antonin Bidermann. da als Beichtvater im Jahr 1628.

2. P[ater] Fr[ater] Jo[h]annes Hey weck, war zuvor Prior des Konvents Eichstädt, dann
Beichtvater zu Gnadenthal, wurd[e] von den schwedischen Soldaten auf eine grausame
Weise allda umgebracht im Jahre 1635.138

3. P[ater] Fr[ater] Innocentus Volmar. *j\ da als Beichtvater im Jahre 1725.

4. P[ater] Fr[ater] Simon Binkert. f. ebenfalls im Beichtamte zu Gnadenthal im Jahre
1741.139

133 gering ist im Sinne von „klein" zu verstehen, vgl. unten bei Hirrlingen. - Zu Binsdorf Zekorn, Chronik
Binsdorf (wie Anm. 1).

134 Auf waren folgt ein durchgestrichener, unleserlicher Wortanfang (vielleicht ko).

135 Es folgen die Schwesterkonvente St. Katharinental/Diessenhofen (S. 120-126), Konstanz Zofflngen
und Konstanz St. Peter an der Fahr (S. 126-128), Dillingen, das sog. „kleine" Kloster (S. 128-131), Engen
(S. 131-133), Ennetach (S. 134), Fremdingen (S. 134-135), Freiburg/Br. St. Katharina und Freiburg/Br., das
sog. Kloster „auf dem Graben" (S. 135-136).

136 Vgl. oben Kap. 3.1.1 die Reformgeschichte Gnadentals sowie unten Welz-Ruef II, ab S. 344.

137 Vgl. zum Folgenden oben Kap. 3.1.2.

138 Welz-Ruef I, S. 318 ergänzen: Joannes Hey weck, Prior in Eichstätt, 1628, dann Beichtvater in Gnadenthal
, wo er durch feindliche Hand der Schweden grausam ist ermordet worden im Jahr 1635. - Das 1709
von Pater Antonin Pez OP erstellte Inventarverzeichnis (s. oben Kap. 2) berichtet außerdem: Johannes
Heyweck sei auf grausame Weise ermordet worden, da er weder vom Glauben abweichen noch sein Clos-
ter zum Raub der Kezer [hat] geben wollen [...] und mithin hoffentlich das Sigcränzl der Marter erworben
haben wird, zit. nach Siemer, Sankt Magdalena (wie Anm. 3), S. 249.

139 Vgl. Simon Binkert unten bei Rottweil: Welz-Ruef II, S. 155.

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