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Die Dominikanerinnen und Dominikaner der Region Neckar-Alb
[S. 361] vent allda. Das Kirchlein im neuen Klösterlein, welches man im Jahre 1700 zu
bauen angefangen, wurd[e] zur Ehr der seligsten Jungfrau Maria und des heil[igen] Vaters
Dominikus eingeweyhet im Jahr 1709.
Schon im Jahr 1397 hat ihnen der Bischof zu Ko[n]stanz erlaubt, in einem eigenen
Bethhause [sie!] der heil[igen] Messe beyzuwohnen, die heil[igen] Sakramente zu empfangen
etc. etc.
1777 war Priorin Frau M[aria] Brigitta Schlenkerin.242
1780 wurd[e] auch dieses Kloster durch eine in der Stadt entstandene Brunst gänzlich
eingeäschert; doch da die Klosterfrauen im ganzen Reiche Almosen zusam[men]ge-
sammelt, im Jahre 1782 wieder aufgebaut. Ihr dermaliges Schicksal unter der
Königlichen] Würtemb [ergischen] Regierung ist unbekannt.
[S.371]
Rangendingen
Dieß Kloster ist gestiftet worden von Herrn Reichs-Ritter Johann Heinrich von Lindach
im Jahr 1303 es wurd[e] erbauet unter dem Namen: Gnadenbrunnen.244
1428 ist es in Kriegszeiten zerstöret worden und bey dreissig Jahre öde gestanden; im
Jahre 1448 aber hat es Herr Eitel Friederich, Graf von Hohenzollern wieder bauen lassen
.
1749 wurd[e] diesem Kloster auf den Provinzial Kapitel zu Schwäbischgmünd [sie!] das
schuldige deutsche Gebeth abgenommen, und der Choral-Gesang wieder eingeführt
und bestätiget.
1752 hat das Kloster zu Erbauung einer neuen Kirche vom dasigen Herrn Pfarrer einen
Pla[t]z von 3. Schuhe um 60 f[l]. erkauft, dabey ist es durch einen ausgestellten Revers
von pfarrlicher Obligation befreyet worden.
1754 wurde die neu erbaute Kirche benediciert und eingeweyhet.
1756 haben die Klosterfrauen am Sonntag in Albis245 den 25. April von P[ater] Magister
] Provinzial Augustin Baur den schwarzen Weyhel246 empfangen.
[S. 372] 1767 wurd[e] unter dem Provinzialat des P[aters] M[agister] Joachim Kurz, und
dem Priorat der Fr[au] M[utter] M[aria] Crescentia Fürtmayrin, vom damaligen
Beichtvater Athanasius Eckart247, des Konvents Rothweil, zum neuen regular-Bau der
242 Diese Zeile ist nachträglich von der Hand Emerich Ruefs einfügt worden.
243 Es folgt der Schwesternkonvent Pfullendorf (S. 361-370).
244 Dieser Name ist bislang unbekannt gewesen, vgl. die Literturangabe in Anm. 165. - Vgl. ferner Casimir
Bumiller: „Rangendingen ist ein sehr vermögendliches gutes Dorf...". Der Marktflecken Rangendingen
im späten Mittelalter. In: 1200 Jahre Rangendingen (wie Anm. 143), S. 21-45, hier S. 21-24 sowie in
demselben Band Haug, Aus der Kirchengeschichte (wie Anm. 143), S. 178-198; vgl. oben Anm. 168.
245 Sonntag in Albis oder „Weiße Sonntag" = Sonntag nach Ostern.
246 Ein Weyhel ist ein Schleier.
247 Athanasius Eckhart/Eckart OP, Nativsohn des Rottweiler Konvents, dort 1743 Schaffner, hielt zum
Saeculum Rottwilo-Marian um eine Predigt, gedruckt in: Saeculum Rottwilo-Marianum oder Hundert-
Jährig-Marianisches Jubel- und Danckfest, Rottweil: Johann Thaddäo Feyrer 1744, 4. Predigt (vgl.
Bertsch, Albertus Magnus [wie Anm. 30], S. 438). - Die in Rangendingen amtierenden Dominikaner las-
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