Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
51/52(136/137).2015/16
Seite: 111
(PDF, 88 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2015-16/0119
NIKLAS KONZEN

Hans von Rechberg, die Schalksburg und
die Klingenberger Fehde1

Hoch über Balingen erstrecken sich auf einem Vorsprung des Albtraufs auf einer Fläche
von fast drei Hektar die spärlichen Überreste der Schalksburg, einer ehemals sehr
umfangreichen Festungsanlage, von der heute mit bloßem Auge nur noch wenige Reste
zu erkennen sind. Errichtet um 1100 durch die niederadligen Herren von Schalksburg
, war die Burg ab den 1260er-Jahren Sitz einer Linie der Grafen von Zollern, die sie
1403 kurz vor ihrem Aussterben an Württemberg verkaufte. Die Grafen von Württemberg
ihrerseits verpfändeten die Schalksburg in den folgenden Jahrzehnten.2

In dieser Phase ihrer Geschichte wurde die Schalksburg vor 550 Jahren von einer
württembergischen Armee belagert, der sich die Besatzung schließlich ergeben musste.
Die Belagerung war einer der Wendepunkte in der Klingenberger Fehde, einer kriegerischen
Auseinandersetzung, die im Jahr 1464 das Land zwischen Neckar und Bodensee
in Aufruhr versetzte: Die Grafen von Württemberg kämpften gemeinsam mit der
Gesellschaft mit St. Georgenschild in Oberschwaben, einem mächtigen Adelsbündnis
unter Führung der Grafen von Werdenberg, gegen die Adligen Eberhard von Klingenberg
, Hans von Rechberg und deren Verbündete. Die Klingenberger Fehde wirft damit
ein aufschlussreiches Schlaglicht auf die politische Rivalität verschiedener Adelsgruppen
in den Randbereichen der Interessenssphären der beiden damals in Schwaben führenden
Territorialmächte Württemberg und Osterreich.

Der folgende Beitrag wird zunächst die Konfliktparteien und den Ereignisverlauf
der Klingenberger Fehde vorstellen, um anschließend die Ursachen des Konfliktes zu
analysieren, und zwar insbesondere im Hinblick auf die vorangegangene Geschichte
der Beziehungen zwischen Württemberg und dem benachbarten Adel einerseits und
zwischen verschiedenen Adelsgruppen andererseits. Zuerst soll jedoch erläutert werden
, wie es dazu kam, dass die Schalksburg überhaupt eine Rolle in dieser Auseinandersetzung
spielte.

1 Der folgende Beitrag basiert auf der Darstellung des Konflikts in meiner Dissertation: Niklas Konzen:
Aller Welt Feind. Fehdenetzwerke um Hans von Rechberg (1464) im Kontext der südwestdeutschen Territorienbildung
. Stuttgart 2014 (Veröffentlichungen der Kommission für geschichtliche Landeskunde in
Baden-Württemberg B 194), bes. S. 204-209, 389-396, 463f.

2 Stefan Uhl: Die Burgen der Grafen von Zollern in der Herrschaft Schalksburg. In: Andreas Zekorn,
Peter Thaddäus Lang und Hans Schimpf-Reinhardt (Hgg.): Die Herrschaft Schalksburg zwischen
Zollern und Württemberg. Epfendorf 2005, S. 139-186, hier S. 143-145.

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