Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
51/52(136/137).2015/16
Seite: 112
(PDF, 88 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2015-16/0120
Niklas Konzen

1. DIE SCHALKSBURG UND
HANS VON RECHBERG

Die Grafen von Württemberg setzten in
neu erworbenen Gebieten häufig Angehörige
des niederen Adels als Verwalter
ein. Es kam aber auch vor, dass die Württemberger
, wenn sie Schulden aufnahmen,
einzelne Besitzungen und Herrschaftsrechte
an ihre Gläubiger verpfändeten.
Dies geschah auch im Fall der Schalksburg
: Im Jahr 1458 nahm Graf Ulrich von
Württemberg-Stuttgart einen Kredit über
12 000 fl. bei Ulrich von Rechberg auf und
überließ ihm dafür die Burg als Pfand.3

Ulrich von Rechberg war als Hofmeister
zeitweise einer der einflussreichsten
Männer in der württembergischen Hofverwaltung
. Er besaß die alte Stammburg
der Rechberger, Hohenrechberg bei Göppingen
, mit zahlreichen Dörfern im Umland
. Mit der Schalksburg konnte Ulrich
von Rechberg jedoch nicht mehr viel anfangen
, denn er starb noch im gleichen
Jahr, und durch eine Erbteilung fiel die
Pfandherrschaft Schalksburg an seinen
Sohn Wilhelm.4 Für Wilhelm von Rechberg war die Schalksburg zwar ein wertvoller
Besitz, aber recht weit von seinem Hauptsitz entfernt - er hatte über seine Ehefrau die
Ortsherrschaft in Neuburg an der Kammel im heutigen bayrischen Regierungsbezirk
Schwaben geerbt und dort seinen Lebensmittelpunkt.5 Es gab aber jemand anderen, der
großes Interesse an der Schalksburg hatte - nicht zuletzt aus strategischen Gründen -,
und das war Wilhelms Onkel Hans von Rechberg, Bruder des verstorbenen Ulrich. Mit
ihm und Eberhard von Klingenberg schloss Wilhelm von Rechberg am 8. Februar 1463
ein Bündnis, in dem alle drei vereinbarten, sich gegenseitig ihre Burgen zu öffnen.6

Man tut Hans von Rechberg sicherlich nicht Unrecht mit der Feststellung, dass Wilhelms
Entscheidung, seinem Onkel Zugang zur Schalksburg zu gewähren, die statisti-

3 Volker Trugenberger: Der Erwerb der Herrschaft Schalksburg und die württembergische Territorialpolitik
. In: Zekorn/Lang/Schimpf-Reinhardt, Die Herrschaft Schalksburg (wie Anm. 2), S. 105-138,
hier S. 135.

4 StAL B 397 II Bü 1126 Nr. l:Teilungsbrief der Brüder Wilhelm und Ulrich jun. von Rechberg-Hohen-
rechberg vom 11. November 1460, Abschrift von 1572. - Zu Ulrichs Position am Stuttgarter Hof siehe
Konzen (wie Anm. 1), S. 83.

5 Hans-Wolfgang Bächle: Das Adelsgeschlecht der Rechberger. Burgen und Schlösser, Kirchen und
Kapellen, Kunstwerke, Grabdenkmäler. Schwäbisch Gmünd 2004, S. 37.

6 Erhard W. Kanter: Hans von Rechberg. Ein Zeit- und Lebensbild. Zürich 1902, S. 100.

Die Schalksburg heute: Auf den Resten des Bergfrieds
wurde ein Aussichtsturm errichtet (Aufnahme
: Niklas Konzen).

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