Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
51/52(136/137).2015/16
Seite: 181
(PDF, 88 MB)
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Erinnerung an die Mobilmachung: Reservistenzug von 1914 vor der Abfahrt im Bahnhof Hechingen (Vorlage
: Foto Daiker, Hohenzollerisches Landesmuseum 95/78).

Verteilung. Aufsehen erregte besonders ein Zug aus der Schweiz mit etwa 1 500 künftigen
Soldaten, darunter angeblich 300 Kriegsfreiwilligen, der am 6. August 1914 durch
Sigmaringen rollte. Er war mit Kränzen geschmückt und mit martialischen Parolen beschrieben
, auf dem Bahnsteig erklangen beim einstündigen Aufenthalt stimmgewaltig
patriotische Lieder. Die ersten Verwundetenzüge von der Front passierten die Residenzstadt
Ende August. Als sie hielten, war das Bahnhofsgelände für Schaulustige gesperrt.
Im Einsatz bei der Versorgung der Passagiere waren jetzt außer dem Frauenverein auch
die Sanitätskolonne und mehrere Arzte der Stadt. Insgesamt sollen bis Mitte Oktober
1914 mehr als 60 000 Soldaten über Sigmaringen in die Kriegsgebiete transportiert worden
sein, und 4 000 kamen verwundet wieder zurück.32

Auffällig ist zu Beginn des Krieges die Kriegsbegeisterung besonders in Kreisen, die
den Ton angeben und die öffentliche Meinung repräsentieren: Fürstenhaus und gehobenes
Bürgertum treten offen als Kriegstreiber auf, die Kirchen - zumindest die katholische
- standen ihnen nahe. Die Euphorie ergriff weite Teile der Bevölkerung.
Selbst Kinder und Jugendliche meldeten sich als Kriegsfreiwillige zu den Waffen. Acht
von neun Oberprimanern des Reformrealgymnasiums Hechingen wurden mit Not-
Abitur als Kriegsfreiwillige angenommen.33 Auch Rektor Friedrich Seitz meldete sich
zum Heer.

32 Hohenzollerische Volkszeitung, Extrablatt vom 2.8.1914, Nr. 179 vom 7.8.1914, Nr. 180 vom 8.8.1914,
Nr. 181 vom 10.8.1914, Nr. 182 vom 11.8.1914, Nr. 183 vom 12.8.1914, Nr. 195 vom27.8.1914 u.a.-Zoller
Nr. 238 vom 14.10.1914. - Vgl. Scharf, Sigmaringen im Ersten Weltkrieg (wie Anm. 11), S. 25-28.

33 Hohenzollerische Blätter Nr. 199 vom 2.9.1914, Nr. 218 vom 24.9.1914. - Zoller Nr. 201 vom 2.9.1914.

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