http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2015-16/0192
Rolf Vogt
Die Jugendkompagnie Hechingen mit ihren Ausbildern im Innenhof der Burg Hohenzollern 1916
(Vorlage: Hohenzollerisches Landesmuseum 20087172a).
Nach einem Hilfeersuchen aus Konstanz fahndeten sie am 5. August in Hohenzollern
nach einem französischen Auto mit drei Damen mit Kriegsanleihe für Russland. Ein
Ende setzte dem Treiben erst der amtlich verbreitete Aufruf, die Jagd auf angeblich
feindliche Goldautomobile einzustellen, damit die Durchführung des notwendigen
Kraftwagenverkehrs für unsere Heeresleitung nicht gefährdet werde.43 Als die Hysteriewelle
abgeflaut war, stellten die Einwohnerwehren ihre Arbeit nach und nach wieder
ein.
In den vier Oberamtsstädten wurden die nicht eingezogenen Militärpflichtigen zwischen
17 und 45 Jahren zum Landsturm zusammengefasst. Ihr Befehlshaber war der
Sigmaringer Oberzollinspektor Otto Schirmer, ein Landwehr-Hauptmann. Kontrollversammlungen
der bereits ausgebildeten Mannschaften fanden in Sigmaringen im
Schneckengarten statt, auf dem Turnplatz in Gammertingen und im Schlosshof von
43 StAS Ho 235 (Preußische Regierung Sigmaringen) T3 Nr. 404: Politische Polizeiangelegenheiten
(1895-1924). - Hohenzollerische Blätter Nr. 179 vom 8.8.1914, Nr. 203 vom 7.9.1914. - Hohenzollerische
Volkszeitung Nr. 179 vom 7.8.1914.
184
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2015-16/0192