Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
51/52(136/137).2015/16
Seite: 188
(PDF, 88 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2015-16/0196
Rolf Vogt

Sigmaringen blieb viel frequentierte
Etappenstadt, auch als die Mobilmachung
Mitte August 1914 zum Abschluss kam
und die Militärtransporte seltener wurden
. Am 4. Dezember zogen der Stab und
die 1. Kompagnie des Landsturm-Infanterie
-B ataillons aus Rottweil mit etwa
300 Mann ein. Sie blieben den ganzen
Winter lang. Die Soldaten mussten in Privatquartieren
untergebracht werden, weil
nicht genügend Massenquartiere zur Verfügung
standen. Im Januar 1915 suchten
die Stäbe der 75. Reserve-Division, der 75.
Reserve-Feldartillerie- und der 75. Reserve
-Infanterie-Brigade zwei Wochen lang
Quartier in Sigmaringen. Seine Stadt sei
von Einquartierungen betroffen wie kein
anderer Ort Hohenzollerns, beschwerte
sich Bürgermeister Dr. Anton Reiser
mehrmals bei der Kommandantur des
Truppenübungsplatzes Heuberg und
beim Stellvertretenden Generalkommando
des XIV. Armeekorps in Karlsruhe. Er
klagte über die Belastung sowohl der Bürger
wie der Stadtkasse, die als drückend
und [...] ungerecht empfunden werden
muß. Gehör fand Reiser nicht, so dass sich
auch der Regierungspräsident einschaltete.
Am 3. März 1915 lenkte das Stellvertretende
Generalkommando ein und stufte Sigmaringen
als ungeeignet für die Unterbringung
von Truppen ein. Die bis dahin
entstandenen Kosten in Höhe von 12 000 Mark machte Bürgermeister Reiser beim
Amtsausschuss Sigmaringen geltend; die von der Unteroffiziersvorschule ausgegebenen
Wolldecken bei den Quartiergebern wieder einzusammeln, dauerte bis Ende Juni
1915. Ausgestanden waren Reisers Sorgen aber längst noch nicht. Im Oktober 1915
wollte das Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 111 aus Konstanz Sigmaringen für seine
Heuberg-Woche zum Standort machen und bat um Aufnahme von 20 Offizieren und
800 Mann.53 Für den Winter 1917/18 wurde Sigmaringen und Hechingen Einquartierung
mit Verpflegung jeweils in Kompagniestärke angekündigt.54

Liebesgaben-Expedition an die Westfront: Bürgermeister
Anton Häußler, Fabrikant Rudolf Levi und
Zeitungsverleger Friedrich Wallishauser (von links)
beim Start des Hilfsgüterkonvois am 1. Oktober
1914 in Hechingen (Vorlage: Hohenzollerische
Heimatbücherei Ub 510).

53 StAS Dep. 1 (Stadtarchiv Sigmaringen) T3-4 Nr. 330: Völkerkrieg, Bd. 1 (1914-1915).

54 Hohenzollerische Blätter Nr. 240 vom 20.10.1917. - Uber die Einquartierungen in Hechingen ist kaum
etwas bekannt.

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