Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
51/52(136/137).2015/16
Seite: 205
(PDF, 88 MB)
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Hungerjahre und Kriegsgewinne

5. KRIEGSKOSTEN UND KRIEGSGEWINNE

Insgesamt soll der Krieg allein das Deutsche
Reich 160 Milliarden Mark gekostet
haben.112 Amtsverbände und Gemeinden
hatten eigene Ausgaben. Die Gesamtkosten
sind ungezählt. Die Gewinne auch.

Heer und Front versuchte das Reich
mit Kriegsanleihen zu finanzieren. Von
Herbst 1914 bis Oktober 1918 wurden
neun Reichsanleihen aufgelegt. Jedes halbe
Jahr eine neue. Die Zeichnungsfrist eröffnete
die Reichsbank mit großflächiger
Werbung, danach stiegen die Regional-
und Privatbanken ein. Sie warben in ihren
Geschäftsstellen und mit Großanzeigen in
den Zeitungen. Die Spar- und Leihkasse
für die Hohenzollernschen Lande, eine
öffentliche Bank, war besonders rührig,
aber auch die Bankkommandite Siegmund
Weil oder die Depositenkasse der Württembergischen
Vereinsbank in Hechingen
und die Raiffeisenbank in Sigmaringen gaben
sich alle Mühe, ihren Kunden die
Neuanlage von Spargeldern schmackhaft
zu machen. In öffentlichen Veranstaltungen
und pathetischen Aufrufen wurde für
die Anleihen geworben. In Hechingen beteiligten
sich im November 1916 sogar
Gymnasiasten und Schüler der Präparan-
denanstalt an der Anleihen-Akquise.113 Im
Fühjahr 1918 trommelten die Banken für
die achte Kriegsanleihe, die vom 18. März
bis 18. April ausgegeben wurde. Zusammen kam in ganz Hohenzollern die Summe von
9,5 Millionen Mark, eine patriotische Tat und ein Ergebnis, das in hohem Maße befriedigen
muß, wie die Hohenzollerischen Blätter feststellten. Das Aufkommen brach alle
bisherigen Rekorde.114

Reichsweit brachten die Kriegsanleihen insgesamt 98 Milliarden Mark ein - gut
60 Prozent der Kriegsausgaben. Bis 1916 reichte das Aufkommen aus, danach liefen die
Kosten aus dem Ruder.115 Hohenzollern beteiligte sich mit allen Kräften. Die Banken

Werbeplakat für eine Kriegsanleihe des Deutschen
Reiches im 1. Weltkrieg mit einer Zeichnung von
Fritz Erler. Farblithographie Quelle: https://com-
mons.wikimedia.org (gemeinfrei).

112 Erdmann, Der Erste Weltkrieg (wie Anm. 81), S. 194.

113 Reiser, Chronik der Stadt Hechingen, Bd. 2 (wie Anm. 26), S. 22.

114 Hohenzollerische Blätter Nr. 91 vom 19.4.1918, Nr. 92 vom 20.4.1918.

115 Erdmann, Der Erste Weltkrieg (wie Anm. 81), S. 194.

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