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Rolf Vogt
Das Kriegsersatzgeld des Hohenzollernschen Lan-
deskommunalverbands 1918 (Vorlage: Hohenzolle-
rische Heimatbücherei K47).
von Kleidung für Heereszwecke beschäfti
Roten Kreuz wurde im Juni 1916 bei Buggl
Eine attraktive Option für die Industrie
war die Rüstungsproduktion. Der
Fürst von Hohenzollern ergriff die Chance
als erster. Das Hüttenwerk Laucherthal
stellte im August 1914 auf Kriegswirtschaft
um. Seitdem wurden dort in Tag-
und Nachtschicht Pressgeschosse hergestellt
. 1916 erhielt das Hüttenwerk ein
neues Stahlwerk für den Bau von Granaten
. Die Metallhütte produzierte Lafetten
und Schlagbolzenschrauben für Minenwerfer
. Beschäftigt waren im Laucherthal
800 einheimische Arbeiter und bis zu
500 Kriegsgefangene. Das Hüttenwerk
stand „in der Produktion von Kriegsmaterial
von allen süddeutschen Werken an
erster Stelle", stellte nach dem Krieg Pfarrer
Albert Waldenspul klar.128
In Laiz bauten Franz Eisele & Söhne
seit April 1917 Sprengminen, in Hechingen
ergriffen Buggle & Wiek und Wolf &
Cie die Gelegenheit beim Schopf, der eine
ein großer Textilproduzent, der andere
Schuhhersteller. Die von Eugen Buggle
geführte Trikotwarenfabrik eröffnete im
Februar 1917 eine neue Abteilung mit etwa
60 Arbeitern, die bis 1918 Mundlochringe
für Granaten herstellten. Weitere
250 Arbeiter waren mit der Herstellung
t. Die Arbeitsstelle des Zweigvereins vom
& Wiek eingerichtet und beschäftigte etwa
128 Zur Rüstungsproduktion in Hohenzollern vgl. die Zeitungsberichte des Regierungspräsidenten: StAS
Ho235 T3 (Preußische Regierung Sigmaringen) Nr. 71: Immediat-Zeitungsberichte, Besonderes (1912-
1918) und Nr. 72: Unterlagen zu den Immediat-Zeitungsberichten (1909-1918); Waldenspul, Die Heimatfront
(wie Anm. 49), S. 35. - Zum Hüttenwerk Laucherthal siehe auch Scharf, Sigmaringen im Ersten
Weltkrieg (wie Anm. 11), S. 45; Anton Haug: Russische Kriegsgefangene im Hüttenwerk Laucherthal
während des Ersten Weltkriegs. In: Schwäbische Heimat 40 (1989), S. 218-222. Das Hüttenwerk und die
Zollern GmbH & Co. KG übergehen in ihrer eigenen Geschichtsschreibung diesen Teil der Vergangenheit,
vgl. Johannes Maier: Geschichte des Fürstlich Hohenzollerischen Hüttenwerks Laucherthal. In: Ho-
henzollerische Jahreshefte 18 (1958), S. 1-143; Alfred Waffler: „... das beste Eisenwerk Schwabens" -
Die Geschichte des Hüttenwerkes Laucherthal und dessen Auswirkungen auf die Gemeinde Sigmaringendorf
. In: Sigmaringendorf. Beiträge zur Geschichte eines hohenzollerischen Bauern- und Industrieortes
. Hg. von Edwin Ernst Weber. Sigmaringendorf 2002. S. 303-326; 300 Jahre ZOLLERN. 1708-2008.
Hg. von Zollern GmbH & Co. KG. Sigmaringen o. J. [2008].
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