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ADALBERT KIENLE
Xaver Henselmann (1881-1918)- Vom Zimmermann
zum Träger des Preußischen Staatspreises für Architektur*
EINLEITUNG
Aber besonders schmerzlich ist der Verlust von jungen Männern, die zu großen Hoffnungen
berechtigten und ihr Bestes noch nicht leisten konnten [...]. Zwei große Artikel
widmet die Hohenzollerische Volkszeitung Sigmaringen im November 1918 dem Andenken
des im Ersten Weltkrieg gefallenen Laizer Architekten und Leutnants Xaver
Henselmann, verfasst von dem Freskomaler und Publizisten Hermann Anton Bantle.1
Henselmann stirbt am 9. Juni 1918 im Feldlazarett nach einer schweren Verwundung
am Hartmannsweilerkopf und wird in die Heimat nach Laiz überführt.2 Der Bildhauer
Professor Josef Henselmann, damals selbst noch ein junger Künstler, meißelt in das
Grabmal für seinen Laizer Namensvetter Xaver Henselmann: Ich wollte formen und
schaffen - Gott ließ meine Pläne zerschellen?
Auch Anton Bumiller, Gewerbeschuldirektor in Sigmaringen, zählt sich zu denen,
die den jungen Architekten gekannt und seinen einzigartigen Aufstieg bewundert ha-
* Mit Unterstützung insbesondere folgender Personen und Institutionen konnten viele Teile des „Puzzles
" Xaver Henselmann nunmehr zu einem Ganzen zusammengefügt werden und der Öffentlichkeit zugänglich
gemacht werden - ihnen sei herzlich gedankt: Archiv der Akademie der Künste Berlin; Archivnachrichten
des Landesarchivs Baden-Württemberg; Dr. Joachim Blüher, Villa Massimo Rom; Christine
Dölker, Fürstliches Archiv im Staatsarchiv Sigmaringen; Dr. Hans-Joachim Fliedner, Offenburg; Annette
Hänel, Fürstlich Hohenzollernsche Hofbibliothek Sigmaringen; Hauptstaatsarchiv Stuttgart im Landesarchiv
Baden-Württemberg; Annette Kienle, Germersheim; Konrad Kienle, Laiz; Gerlinde sowie Johannes
Kretschmann, Laiz; Birgit Meyenberg, Staatsarchiv Sigmaringen; Mia sowie Walter Müller, Laiz; Helma
Neusch, Stuttgart; Mechthilde Schnitzer, Sigmaringen; Julia Trolp, Villa Massimo Rom; Dr. Volker Tru-
genberger, Staatsarchiv Sigmaringen; Dr. Edwin Weber, Kreiskulturforum, Landratsamt Sigmaringen; Tobias
Wolfrum, Jenawohnen, Jena. Der Autor dankt besonders seiner Frau Elisabeth Kienle für vielfache
Unterstützung.
1 StAS FAS Sa A 7 T1 Nr. 734. - Vgl. grundsätzlich den Beitrag von Christine Dölker: Von Sigmaringen
nach Washington D. C. - Ausgewählte Architekturkonkurrenzen. Xaver Henselmanns (1881-1918)
im Spiegel ihrer Zeit (in diesem Band, S. 269-311).
2 HStAS M 430/3 BÜ4536 (Personalbogen Xaver Henselmann).
3 Vgl. Rupert Henselmann: Bildhauer Josef Henselmann 1898-1987. Sein Weg im XX. Jahrhundert.
[Lindenberg im Allgäu 2011]. S. 340 (WV5: Gefallenen-Gedächtnisplatte, Hubert Maier und Xaver Henselmann
, Laiz, Steinrelief 1921).
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