Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
51/52(136/137).2015/16
Seite: 272
(PDF, 88 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2015-16/0280
Christine Dölker

1.2 Henselmanns Entwürfe

Henselmann reichte zwei Entwürfe mit jeweils zwei Varianten ein. Die Kennwörter
der Beiträge muten aus heutiger Sicht bisweilen sehr blumig oder patiniert an. Sie dienten
, da die Wettbewerbsverfahren in der Regel anonymisiert abliefen, der Zuordnung
und boten dem teilnehmenden Architekten - so er keinen Preis erhielt - eine unauffällige
Möglichkeit, seine Platzierung zu erfahren. Darüber hinaus konnte durch ein geschickt
gewähltes Motto die Idee des Architekten vermittelt und Stimmung generiert
werden. Die Entwürfe Henselmanns trafen daher unter den Kennwörtern Dem Edlen11
und Für Freiheit und Vaterland12 bei der Sigmaringer Wettbewerbskommission ein.

Interessant ist an den überlieferten Entwürfen, wie Henselmann technisch und gestalterisch
den wenigen Forderungen des Komitees und den im Gutachten von 1906
von Fischer und Flossmann artikulierten Problemstellungen, die der Platz mit sich
brachte, zu begegnen beabsichtigte.

Mit dem Abriss des Emele'schen Hauses, so war im Gutachten zu lesen, [...] böte
sich vielleicht eine Möglichkeit dem berechtigten Wunsche, das Denkmal in der Nähe
des Schlosses zu sehen, Genüge zu tun [...]. Das Denkmal träte zu dem des Fürsten Karl
Anton [...] in ein ergänzendes Verhältnis, da dann beide mit einem gemeinsamen idealen
Mittelpunkte einer monumentalen Brunnenanlage vor dem Kavaliersbau korrespondieren
. Das Denkmal hätte ferner den Vorzug einer verhältnismäßig einbegrenzten
Umgebung zur genauen Betrachtung in der Nähe, ohne daß es nicht auch aus der Ferne
wahrgenommen werden könnte, da es in der Achse der Karlsstraße stehen würde.13

1.2.1 Dem Edlen

Der Entwurf des Edlen geht, wie auch Variante I des zweiten Entwurfs, von einem
Standort in der optischen Verlängerung der Karlstraße aus.

Variante I des Edlen sah eine stehende Porträtstatue vor, die über eine breite, zur
Marktstraße hin offene und von steinernen Löwen flankierte Treppe, eine achteckige
Terrasse mit zentral gelegenem Brunnen und weitere Treppen erreicht werden konnte.
In Variante II wurde der Zugang zur ersten Terrasse verengt, die Form derselben auf ein
Viereck reduziert, der Brunnen in die Mitte des Treppenaufgangs zum Standbild Leopolds
auf der zweiten Terrasse hingerückt. In beiden Varianten waren die das Ensemble
umfassenden Mauern an den Seiten der zweiten Terrasse sowie im Rücken des
Standbildes stark erhöht worden.

Fischer und Flossmann waren sich 1906 in ihrem Gutachten einig gewesen, dass der
Standort in der optischen Verlängerung der Karlstraße durch die schon vorhandene

11 Perspektive zu Variante I: StAS FAS Sa A 7 T1 Nr. 131. - Perspektive zu Variante II: StAS FAS Sa A 7
Tl Nr. 132.

12 Perspektive zu Variante I: StAS FAS Sa A 7 T1 Nr. 133. - Perspektive zu Variante II: StAS FAS Sa A 7
T1 Nr. 134. - Ansicht zu Variante II, Lageplan Variante I+II: StAS FAS Sa A 7 T1 Nr. 135.

13 Gutachten 1906 (wie Anm. 4). - Vgl. auch: Lageplan des Fürstlichen Schlosses zu Sigmaringen, Mai
1907 (StAS FAS P 639). Der von Fischer und Flossmann beschriebene Standort sowie die architektonische
Einbeziehung des Standbildes Karl Antons ist in diesem von Volkwein gefertigten Lageplan wiederzuerkennen
. Volkwein nimmt darin die Idee des Brunnens auf und schafft durch die Angleichung der Grundrisse
beider Denkmäler ein symmetrisches Ensemble.

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