Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
51/52(136/137).2015/16
Seite: 303
(PDF, 88 MB)
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Von Sigmaringen nach Washington D. C.

legten im Hamburger Fall damit gleichzeitig Zeugnis über die religiöse Komponente
von Patriotismus und Nationalismus ab. Ob bereits errichtet oder sich in Planung befindend
, die Bismarck-Denkmäler waren 1914 im Deutschen Reich durch Publikationen
, Vorträge und die Herausbildung einer entsprechenden Vereinskultur mit Vereinen
, die eigens zur Errichtung eines Denkmals gegründet wurden oder als bereits
bestehende Vereine Bauvorhaben dieser Art unterstützten, omnipräsent.96 Schönhausen
sollte und wollte nicht auf ein Bismarck-Denkmal verzichten: [...] Zur Erlangung von
Entwürfen für den Bau eines Bismarckturmes wird unter den deutschen Baukünstlern
ein Wettbewerb ausgeschrieben. Es kommen zur Verteilung: Ein I. Preis von 2 000 M.y
ein II. Preis von 1000 M.y drei III. Preise von je 500 M. Die Unterlagen können vom
Kgl. Wasserbauamte in Genthin gegen Bareinsendung von 2,20 M. bezogen werden.
Einlief er ungstermin 2. Juni 1914.97

4.2 Dialog: Wilhelm Kreis' Turmtypus Götterdämmerung
und Henselmanns Entwürfe für Schönhausen

Im Oktober 1911 hatte sich Henselmann, auf dem Weg nach Kopenhagen, nicht nur
mit der Architektur der Hansestädte Hamburg und Bremen, sondern auch mit den
dortigen Bismarck-Denkmälern beschäftigt und diese in seinem Skizzenbuch festgehalten
.98 In Bremen handelte es sich vom Typus her um ein Reiterstandbild (1910, Entwurf
und Ausführung: Adolf von Hildebrandt), in Hamburg, wie gesehen, um ein Monumentalstandbild
des Eisernen Kanzlers. Henselmanns Entwürfe sind vor allem im
Kontext des prototypischen Denkmalentwurfs Götterdämmerung von Wilhelm Kreis99
und von Monumentalbauten an exponierten Landmarken zu sehen.

Zu letzteren zählte etwa jene Anlage, die 1910/11 in zwei Wettbewerben für die Elisenhöhe
bei Bingen am Rhein angedacht war und über 1911 hinaus in Text- und Bildbeiträgen
sowie in Ausstellungen und Vorträgen diskutiert wurde.100

96 Vgl. ebd., S. 59-65.

97 Bauzeitung für Württemberg, Baden, Hessen, Elsass-Lothringen XI. Jahrgang Nr. 9 vom 28.2.1914,
S.68.

98 Reiseskizzen: Köln, Bremen, Hamburg, Kiel, Kopenhagen, 1.-16. Oktober 1911 (StAS FAS Sa A 7 T1
Nr. 747).

99 Beispiele für Bismarcktürme, die nach diesem Entwurf entstanden sind, sind auch in Baden-Württemberg
erhalten: am Heiligenberg in Heidelberg (1902) und auf dem Gähkopf in Stuttgart-Nord (1904). - Zu
Wilhelm Kreis' Entwurf Götterdämmerung und weiteren Bismarcktürmen desselben Architekten vgl. Sabine
Schäbitz: Bismarck-Turm und Totenburg. Machtsymbole im Schaffen von Wilhelm Kreis. In: Architektur
und Macht. 6. Internationales Bauhaus-Kolloquium Weimar 18.6.-21.6.1992. In: Wissenschaftliche
Zeitschrift der Hochschule für Architektur und Bauwesen Weimar. Teil A. 39, 1./2. Heft (1993),
S. 73-79 (Aufsatz abrufbar unter: https://e-pub.uni-weimar.de/opus4/files/1130/Sabine_Schaebitz.pdf,
eingesehen am 17.2.2015).

100 Zum Denkmalentwurf für Bingerbrück (1910/11) siehe u. a.: Das Bismarck-Nationaldenkmal bei Bingerbrück
. In: Bauzeitung für Württemberg, Baden, Hessen, Elsass-Lothringen VIII. Jahrgang Nr. 43 vom
28.10.1911, S. 345-352, hier S. 345-350, 352. Am Wettbewerb beteiligt, jedoch offensichtlich nicht berücksichtigt
, war Professor Paul Schmohl, Partner der Stuttgarter Sozietät Schmohl & Stähelin, Henselmanns
Arbeitgeber nach dessen Rückkehr aus Rom bis Mai 1914.

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