Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
51/52(136/137).2015/16
Seite: 304
(PDF, 88 MB)
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Christine Dölker

Kennzeichnend für den von Kreis entwickelten und 1899 prämierten Entwurf waren
ein rechteckiger bis quadratischer Grundriss, ein bereits monumental wirkender Sockel
, Dreiviertelsäulen als Turmecken, ein breites Gesims, darüber ein zweites Ge-
schoss mit geradem Abschluss nebst Feuerschale. Das dort zu Bismarcks Geburts- und
Todestag sowie zum Reichsgründungstag entfachte Feuer aus einem Teer-Petroleum-
Gemisch dürfte weithin sichtbar gewesen sein. Nach derzeitigem Kenntnisstand sind
im Deutschen Reich 47 Türme des Typus Götterdämmerung entstanden - wobei diese
immer durch lokale Architekten oder Bauunternehmer und mit geringen Abweichungen
, etwa in der Ausführung des zweiten Geschosses oder der Beschaffenheit des Mauerwerkes
(bossiert oder glatt), ausgeführt wurden.

Henselmann, der in Italien Monumente wie das Mausoleum des Theoderich in Ra-
venna und den mittelalterlichen Torre delle Milizie (Torre di Nerone) in Rom kennengelernt
hatte, entschied sich gegen den von Kreis entwickelten Typus, die Befeuerung
der Denkmalspitze als Kreissches Charakteristikum blieb indes in seinen beiden Entwürfen
erhalten.

4.2.1 Dank der Heimat

Neben dem Bestreben ein [...] schlichtes Denkmal zu schaffen, war für die Bestimmung
der Größen-Verhältnisse maßgebend, mit den vorhandenen Mitteln die weite Ebene
mit einem Monument zu schmücken, das in seiner Eigenart wie auch masstäblich eine
große Umrisslinie hat und auch noch von großer Entfernung lebendig wirkt.101 Ausgehend
von einem regelmäßigen Achteck als Grundriss sah Henselmann in diesem ersten
Entwurf102 ein begehbares, insgesamt 33,15 m hohes Denkmal vor. Als Standort war ein
Abschnitt der auf dem Rittergut der Bismarcks gelegenen Elbdeichkrone vorgesehen.
Der Bauplatz sollte durch Aufschüttung auf der Landseite soweit vergrößert werden,
dass neben dem Monumentalbau auch die zum Land hin geplante Bepflanzung mit
Lindenbäumen möglich würde. Das Bauwerk selbst sollte über eine 4,1 m hohe Sockelzone
von der Deichkrone bzw. einen neu aufzuschüttenden direkten Zugang aus
dem Hinterland zugänglich gemacht werden. Gewölbe, Gesims und der abgestufte
Turmhelm, an dessen Spitze das Feuer lodern sollte, wurden durch acht achteckige,
14,75 m hohe Säulen, die durch Rundbögen miteinander verbunden waren, sowie durch
eine weitere Säule in der Raummitte getragen. In letzterer befand sich eine Wendeltreppe
, über die der Zugang zur Feuerschale erfolgen sollte.

101 Erläuterungsbericht und Baukostenberechnung Xaver Henselmanns, S. 1 (StAS FAS Sa A7 Tl
Nr. 713).

102 Erhalten sind zu diesem Entwurf die folgenden Blätter: Perspektive: StAS FAS Sa A7 T1 Nr.64. -
Ansicht nach der Elbe und Grundriss: StAS FAS Sa A 7 T1 Nr. 65. - Schnitt und Lageplan: StAS FAS Sa
A 7 T1 Nr. 66. - Variante des Lageplans: StAS FAS Sa A 7 T1 Nr. 67. - Erläuterung zum Wettbewerbsbeitrag
: StAS FAS Sa A 7 T1 Nr. 713.

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