Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
51/52(136/137).2015/16
Seite: 310
(PDF, 88 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2015-16/0318
Christine Dölker

[...] Zunächst wurde festgestellt, daß im ganzen in 267 Mappen 280 Entwürfe rechtzeitig
eingegangen sind. Ein Teil der Preisrichter hatte außerdem am 9. d. Mts. den Bauplatz
in Schönhausen persönlich in Augenschein genommen. Eine technische Prüfung
der Pläne bezw. der Kostenanschläge hat vorher durch 2 fachmännische Preisrichter
stattgefunden.

Nach dieser Feststellung trat das Preisgericht den ersten Rundgang an, bei dem die
offensichtlich künstlerisch oder technisch weniger geeigneten Arbeiten ausgeschieden
wurden. Es wurde hierbei der Grundsatz befolgt, daß alle diejenigen Arbeiten einer
weiteren Auswahl vorbehalten wurden, für die sich auch nur eine Stimme aus dem
Preisgericht erhob. Bei diesem ersten Rundgang wurden von den eingegangenen
280 Arbeiten 174 ausgeschieden. Die verbleibenden 106 Arbeiten hatten folgende Nummern
nebst Motto: [...] 249. Otto [...].

Diese 106 Entwürfe wurden nun einer zweiten Beurteilung unterzogen namentlich
mit Rücksicht darauf, ob sie sich für eine tatsächliche Ausführung an der gegebenen
Baustelle und unter den bestehenden Verhältnissen nach Ansicht der Mehrheit der
Preisrichter eigneten. In Zweifelsfällen wurde darüber abgestimmt, sobald nur ein Mitglied
des Preisgerichts für einen Entwurf eintrat. Für die Preisrichter war bei dieser Auswahl
vor allen Dingen der Wunsch maßgebend, diejenigen Entwürfe auszuschließen,
die zu große Anlehnung an bereits vorhandene Bismarcktürme zeigen. Nach eingehender
Beurteilung der übrig gebliebenen 106 Entwürfe einigte sich das Preisgericht einstimmig
darauf, die 12 Entwürfe mit folgenden Nummern nebst Motto zur engeren
Wahl zu stellen.106

Henselmanns Beitrag Otto hatte es unter diese zwölf geschafft, wurde jedoch nicht
prämiert. Das Protokoll des Preisgerichts weiter: [...] Das Preisgericht war sich darüber
einig, daß die große Mehrzahl aller eingelieferten Entwürfe von zum Teil hervorragendem
künstlerischen Können Zeugnis ablegte, und daß das Ergebnis des Wettbewerbs
, wie schon die einstimmigen Beschlüsse beweisen, ein durchaus befriedigendes
genannt werden darf. Zum Schluss empfahl das Preisgericht dem Bismarckturm-Bauverein
, den Verfasser des mit dem 1. Preise ausgezeichneten Entwurfs mit der Ausführung
zu betrauen.107

Preisträger des Wettbewerbes waren der Bildhauer Eberhard Encke aus Wilmersdorf
sowie der Architekt Wilhelm Keller aus Berlin. Am 25. Juli 1914 wusste die Deutsche
Bauzeitung schließlich zu berichten, wie der endgültige Bau aussehen würde, den
Encke und Keller nun zur Ausführung bringen sollten: [...] er dürfte als Wahrzeichen
der Elblandschaft volkstümlich werden. Statt eines etwa 70 m hohen Turmes, der dem
Preisgericht vorschwebte, aber mit der flachen Elblandschaft kaum in Einklang zu bringen
gewesen wäre, errichtet Keller ein kastellartiges, wuchtiges Bauwerk von quadratischem
Grundriß mit vier runden Ecktürmen auf dem Elbdeich. Aus diesem Unterbau
erhebt sich ein ebenso massiger Viereckturm mit dem Flammenkranz. Der Unterbau
öffnet sich nach allen vier Seiten in spitzbogigen Toren, sodaß im Inneren ein Hof entsteht
, an dessen einer Wand auf hohem Sockel in fünffacher Größe eine Bismarckbüste

106 Protokoll des Preisgerichts vom 10 Juni 1914 (StAS FAS Sa A7 T1 Nr. 712).

107 Ebd.

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