Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
51/52(136/137).2015/16
Seite: 314
(PDF, 88 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2015-16/0322
Christine Dölker

auch zahlreiche Künstler, setzte er einen Prozess des Umdenkens frei. Wäre es Hensel-
mann also tatsächlich gelungen, an seine Erfolge aus den Jahren 1911 bis 1914 anzuknüpfen
und beruflich durchzustarten - wie seine Weggefährten, allen voran Anton
Bumiller, sein ehemaliger Lehrer an der Handwerker- und Gewerblichen Fortbildungsschule
in Sigmaringen, und Gewerbeschulrat Karl Neusch nicht müde wurden
zu versichern? Hätte Henselmann sich wie Wilhelm Kreis, sein Kontrahent im Kölner
Wettbewerb um den Neubau des Warenhauses Leonhard Tietz und ebenfalls Träger des
Großen Staatspreises, mit den Systemen der Weimarer Republik und der NS-Diktatur
arrangiert und sich im ästhetisch-ideologischen Konflikt zwischen Heimatbund, Bauhaus
und Neoklassizismus des Dritten Reiches stilistisch behaupten können? Mehr
noch: hätte er sich als ausgebildeter Bauwerkmeister allein durch seine Leistung im
Umfeld der akademischen Architektenschaft soweit etablieren können, dass er dieser
ebenbürtig erschien? Gemäß der Tatsache, dass Henselmann wie viele seiner Generation
zu früh verstarb, bleiben etwaige Antworten auf diese Fragen Spekulation.

Sein künstlerischer Nachlass, der sich - wie gesehen - hervorragend als Ausgangspunkt
für Betrachtungen zur Architektur des späten Kaiserreiches eignet, wurde 1953
von den Geschwistern des Architekten Fürst Friedrich von Hohenzollern übereignet.
Der Nachlass enthält neben den hier vorgestellten Entwürfen noch eine Zahl weiterer
Beiträge zu Architekturkonkurrenzen im In- und Ausland, Reiseskizzen, Kriegszeichnungen
und Skizzenbücher. Im Dezember 2012 ist der Nachlass von der Fürstlich Ho-
henzollernschen Hofbibliothek zur dauerhaften Verwahrung ins Fürstliche Hohen-
zollernsche Haus- und Domänenarchiv, das sich als Depositum im Staatsarchiv
Sigmaringen befindet, überführt worden. Er wurde in den Jahren 2012 bis 2014 erschlossen
und kann nun von der Allgemeinheit unter der Bestandssignatur FAS Sa A 7
T1 eingesehen und weiter erforscht werden.113

113 Anton Bumiller (1871-1955) beabsichtigte, den Nachlass zu erschließen und in einer Ausstellung der
Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Zeugnisse der Bemühungen Bumillers finden sich in dessen Nachlass
, der 2012 im Landesarchiv Baden-Württemberg, Abteilung Staatsarchiv Sigmaringen erschlossen wurde
(StAS Dep. 41 T1). Bumillers Katalogisierung der Arbeiten Henselmanns basierte auf jenem Verzeichnis
, das bereits 1932 von Karl Neusch, Gewerbeschulrat in Rottenburg, angefertigt worden war. 1987 war
der Nachlass durch Peter Kempf, den damaligen Leiter der Fürstlich Hohenzollernschen Hofbibliothek
und Sammlungen, revidiert und neu aufgenommen worden. Dabei wurden zumindest die an der Baugewerkschule
gefertigten Arbeiten sowie die großformatigen Konkurrenzen Blatt für Blatt erfasst. Die Reiseskizzen
und die während des Ersten Weltkriegs gefertigten Zeichnungen waren bis zur Übernahme in das
Fürstlich Hohenzollernsche Haus- und Domänenarchiv dagegen nur kursorisch erfasst worden. Sie wurden
2012-2014 als Einzelblätter erschlossen und motivisch, wenn möglich, genau verortet.

314


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2015-16/0322