Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
51/52(136/137).2015/16
Seite: 399
(PDF, 88 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2015-16/0407
Egon Müller, Bürgermeister und Ehrenbürger der Stadt Sigmaringen

werden. Nach Abschluss seines Referats sprach der Stadtrat dem Bürgermeister Dank
und Anerkennung aus für die im Interesse des Landes Hohenzollern und insbesondere
der Stadt Sigmaringen geleistete Arbeit. Unter der Uberschrift Hohenzollern hat die
Brücke geschlagen berichtete die Schwäbische Zeitung: Bürgermeister Müller vertrat
die Meinung, daß nur in einer Verschmelzung von Württemberg und Baden die Interessen
Hohenzollerns gewahrt werden könnten. Die erforderlichen Maßnahmen seien
bereits in den sogenannten „ Gammertinger Beschlüssen" festgelegt worden.68

Im Schwäbischen Tagblatt war zu lesen: Müller war einer der ersten Befürworter eines
Südweststaates. Hohenzollern bot er dabei als naturgegebenes Bindeglied und Brücke
zwischen Württemberg und Baden an.69

DAS ENDE DER AMTSZEIT VON BÜRGERMEISTER MÜLLER

Die enorme Belastung Müllers beeinträchtigte seine Gesundheit und seine Schaffenskraft
. Das ärztliche Gutachten vom 11. Juli 1947 lautet: Bürgermeister Müller ist ab sofort
nur sehr beschränkt arbeitsfähig. Die Arbeitszeit ist auf das Aller dringendste,
höchstens 4 Stunden täglich zu beschränken. Jeder Publikumsverkehr ist verboten.70
Neun Monate später, am 14. Mai 1948, lautet das ärztliche Gutachten: Ich halte Herrn
Bürgermeister Müller nicht mehr für dienstfähig und bin der Ansicht, daß er in den Ruhestand
tritt.71

In der nichtöffentlichen Sitzung des Stadtrats vom 10. August 1948 gab der Erste
Beigeordnete Leonhard Stiegler bekannt, dass auf Grund des ärztlichen Gutachtens des
Staatlichen Gesundheitsamtes Sigmaringen vom 14. Mai 1948 Bürgermeister Müller
wegen dauernder Dienstunfähigkeit mit Ablauf des 30. September 1948 in den Ruhestand
versetzt werde.72

Jedoch in der nichtöffentlichen Sitzung am 10. September 1948 gab der Bürgermeister
dem Stadtrat Kenntnis von der ihm vorgetragenen Bitte der Parteivertreter der
CDU, SPD und DVP, weiter im Amt als Bürgermeister verbleiben zu wollen.73 Er erklärte
, daß er sich eine diesbezügliche Entscheidung bis zum Abschluß seines fach ärztlich
verordneten Erholungsurlaubs vorbehalten müsse. Am 24. September 1948 schickte
er einen Brief an den Landrat folgenden Inhalts:

Ab heute habe ich die Leitung der Stadtverwaltung wenn auch noch in eingeschränktem
Umfang wieder aufgenommen.74 In der nichtöffentlichen Sitzung vom
27. September 1948 genehmigte der Personalausschuss des Stadtrats mit Zustimmung
des gesamten Gremiums dem derzeitigen ehrenamtlichen Bürgermeister einen Auslagenersatz
in Höhe von monatlich 289,08 DM, zahlbar ab 1. Oktober 1948.75

68 StAS Dep. 1 T23 Nr. 6, S. 187 (10.9.1948). - Schwäbische Zeitung Nr. 81 vom 14.9.1948.

69 Schwäbisches Tagblatt Nr. 50 vom 30.4.1949 (StAS N 1/53 Nr. 53).

70 StAS Dep. 1 T12 Nr. 168, S. 224

71 StAS Dep. 1 T12 Nr. 168, S. 226.

72 StAS Dep. 1 T23 Nr. 6, S. 180.

73 StAS Dep. 1 T23 Nr. 6, S. 189.

74 StAS Dep. 1 T12 Nr. 168, S. 241.

75 StAS Dep. 1 T12 Nr. 168, S. 190.

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