Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
51/52(136/137).2015/16
Seite: 401
(PDF, 88 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2015-16/0409
Egon Müller, Bürgermeister und Ehrenbürger der Stadt Sigmaringen

Müller schrieb am 27. Dezember 1948 an das für ihn zuständige Sozialministerium
des Landes Nordrhein-Westfalen anlässlich der Berechnung seiner Ruhegehaltszahlung
: Sämtliche 4 Fraktionen des Stadtrats haben mich gebeten, doch erneut die Leitung
der Stadtverwaltung ehrenamtlich zu übernehmen. Nachdem mir ein Gemeindeamtmann
beigegeben wurde, der für den inneren Betrieb der Verwaltung verantwortlich
ist, habe ich notgedrungen zugestimmt, weil es nicht heißen sollte, daß ich die Stadt in
einer Notzeit im Stich gelassen habe und zwar die Stadt, deren Ehrenbürger ich bin. So
wurde ich am 5.12.48 mit 96,3 % aller gültigen Stimmen erneut zum Bürgermeister gewählt
.*1

Am 14. April 1949 gab der Erste Beigeordnete Leonhard Stiegler dem Gemeinderat
bekannt, dass bei der schweren Erkrankung des Bürgermeisters damit gerechnet werden
müsse, dass er auf Monate hinaus nicht in der Lage sein werde, seine Dienstgeschäfte
auszuüben.82 Zwei Wochen später, am 26. April 1949, starb Bürgermeister Egon
Müller um 18 Uhr. Die Schwäbische Zeitung berichtete am 28. April 1949: Zutiefst bestürzt
und betroffen horchten die Menschen auf, als in den Abendstunden des Dienstags
die Nachricht vom Tode des Sigmaringer Bürgermeisters Egon Müller bekannt wurde
[...]. In tiefer Trauer stehen wir an der Bahre eines Mannes, dessen Lebensarbeit untrennbar
mit der Stadt Sigmaringen und mit seiner hohenzollerischen Heimat verbunden
ist [...]. Zu seinen hervorstechendsten Charaktereigenschaften gehörten seine Unei-
gennützigkeit, seine Bescheidenheit, seine unermüdliche Hingabe an sein Amt [...]. Sein
ganzes Denken und Sorgen galt seiner Stadt [...]. Seine ausgleichende Persönlichkeit, seine
Loyalität, seine echt christliche Lebensauffassung, die immer Richtschnur seiner Arbeit
war, erleichterten ihm seine Arbeit und sein Wirken, das weit über die Grenze der
Stadt und seine höh enz oller ische Heimat hinausragend überall Anerkennung gefunden
hat [...]. Wir neigen uns in Ehrfurcht und Dankbarkeit vor dem Toten. Der Name Egon
Müller wird in der Geschichte Sigmaringens nicht vergessen sein. [...]. Nach einem Beschluß
des Stadtrates wird Bürgermeister Müller im großen Sitzungssaal des Rathauses
aufgebahrt, sodaß die Bevölkerung am heutigen Donnerstag und morgen Freitag Gelegenheit
hat, von ihrem toten Stadtoberhaupt Abschied zu nehmen. Aus Anlaß des Ablebens
von Bürgermeister Müller findet heute, Donnerstag, um 11 Uhr im Kleinen Sitzungssaal
des Rathauses eine öffentliche Stadtratssitzung statt, in der der I.
Beigeordnete, Leonhard Stiegler, die bleibenden Verdienste des Toten um unsere Stadt
würdigen wird. Am Samstag wird um 9 Uhr das Seelenamt in der katholischen Stadtpfarrkirche
abgehalten. Anschließend erfolgt die Aussegnung vor dem Rathaus und die
Beisetzung in einem Ehrengrab auf dem Friedhof der Stadt. Das Rathaus führt bis zum
Tage der Beisetzung Trauerbe flaggung.83

In der öffentlichen Stadtratssitzung am 28. April 1949 hielt der Erste Beigeordneten
Leonhard Stiegler folgende Ansprache:

Am 26. April 1949 verschied nach kurzer, schwerer Krankheit im Landeskrankenhaus
Herr Egon Karl Müller, Bürgermeister und Ehrenbürger der Stadt Sigmaringen

81 StASDep. 1 Tl2Nr. 168, S.245.

82 StAS Dep. 1 T23 Nr. 7, S. 32.

83 Schwäbische Zeitung Nr. 48 vom 28.4.1949.

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