Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
51/52(136/137).2015/16
Seite: 451
(PDF, 88 MB)
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Neues Schrifttum

desgeschichte vorzulegen und methodisch wie inhaltlich Perspektiven für eine Einordnung
des Faches Landesgeschichte in europäische „area studies" aufzuzeigen. Sigrid
Hirbodian (Tübingen) weist in ihrem Vorwort darauf hin, dass es den Initiatoren v. a.
darum ging, die „Stärken des Fachs" zu betonen, indem neben der Arbeit von Geschichtsvereinen
und Archiven auch eine „regionenübergreifende Vernetzung" der universitären
Forschung und Lehre sichtbar werden sollte. Erreicht werden könne damit
auch eine Positionierung innerhalb der Geschichtswissenschaft bezogen auf den Faktor
Raum und eine seit dem Kieler Historikertag (2004) geforderte Berücksichtigung
der internationalen Horizonterweiterung.

Für die aktuell publizierten Beiträge markiert Werner Freitag (Münster) das Profil
der Landesgeschichte als Teildisziplin der Geschichtswissenschaft orientiert an der von
Jörn Rüsen entwickelten Matrix, der er die fachliche Bilanz mit Stärken und Schwächen
zwischen 1920 und 1970 zuordnet. Als „einzige Konsequenz der von den Landeshistorikern
vor 1945 praktizierten Bereitschaft zur unmittelbaren politischen Indienst-
nahme" sieht Freitag die Forderung nach einer „politikfreien" und „krisenfesten"
Forschung, aus der Theoretiker und Praktiker eine „breit angelegte, anfangs außerordentlich
innovative (v. a. neuzeitliche Regional-) Forschung" abgeleitet haben. Was als
Theorien und Themen „in unserer westlich orientierten Gesellschaft nichts mehr zu
suchen habe", die aber in Fachkreisen gelegentlich als Verlustzonen bezeichnet wurden
(Bsp. Volk, Stamm, [Volks-] Gemeinschaft, „Verfassung") sollten wir - so Freitag -
„keine Träne hinterher weinen". Unter Bezug auf Matthias Werner (2005) sieht der Referent
die Landesgeschichte als „eine offene, methodenbewußte Wissenschaft", die die
„kleinen Räume" unter „sämtlichen Aspekten menschlichen Handelns" erfassen will,
aktuell „zuständig qua Denomination für Bundesländer, Teile derselben oder historische
Landschaften". Als Forschergruppe bietet die AG einem Adressatenkreis vom
Studenten und der Politik fachlich begründete „Geschichtsbausteine" an.

Die Fachbeiträge des Berichtsbandes spiegeln die Profilierung von Landesgeschichte
, schwerpunktmäßig dem Südwesten (Bayern, Oberrhein, Rheinpfalz, Württemberg)
zugeordnet, aber auch mit Ausblicken auf den mitteldeutschen Raum (Sachsen, Thüringen
, Hannover, Hessen) seit dem frühen Mittelalter. Ein besonderes Augenmerk gilt
der kulturgeschichtlichen Betrachtung von Städten und Territorien als modernes Forschungsparadigma
. Ferdinand Kramer (München) sieht eine „Anschlußfähigkeit" der
Landesgeschichtsforschung in europäischer Perspektive unter Berücksichtigung des 19.
und 20. Jahrhunderts als Desiderat und Chance: Interdisziplinarität und grenzenübergreifende
Kooperation mit Nachbarn (Bsp. „Euregio", von der EU bisher fast ausschließlich
kleinräumig als Wirtschaftsgröße gesehen) helfen Potentiale im „Transfor-
mationsprozess der wissenschaftlichen Landesgeschichte" zu erfassen und fachliche
Ergebnisse unter dem Aspekt ihrer Relevanz für die Gesellschaft des 21. Jahrhunderts
zu fördern.

Wolfratshausen Willi Eisele

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