Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
51/52(136/137).2015/16
Seite: 459
(PDF, 88 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2015-16/0467
Neues Schrifttum

spricht. Berthold Bücheies Zusammenstellung zur Musik in oberschwäbischen Schlössern
ist eigenartigerweise nicht der nächste, sondern erst der übernächste Beitrag. Reich
ist vor allem die Uberlieferung der Waldburger Residenzen Wolfegg, Wurzach und Zeil
sowie der fürstenbergischen Residenz Donaueschingen (die Musikalien wurden beim
Ausverkauf der Hofbibliothek Donaueschingen vom Land weitgehend käuflich erworben
). Mit der Mediatisierung 1806 war die kulturelle Blüte der Hofkapellen schlagartig
zuende. Der Autor Büchele bemüht sich mit CDs erfolgreich um die Revitalisierung
dieser musikalischen Schätze aus dem barocken Oberschwaben. Ebenfalls ein musikhistorisches
Thema behandelt Michael Günther. Der Ulmer Klavierbauer Matthäus
Schmahl (1734-1793) fertigte insbesondere „liegende Harfen". Ausgeleuchtet wird
auch der familiäre Hintergrund, die Orgel- und Instrumentenmacherfamilie Schmahl.

90 Leichenpredigten des 16. bis 18. Jahrhunderts überwiegend aus oberschwäbischen
Reichsstädten werteten als medizinhistorische Quelle Anja Spickereit und Hans-Joachim
Winckelmann aus. Allein gut 50 lagern im Stadtarchiv Memmingen. In einer umfangreichen
Tabelle (S. 166-193), die Angaben zu den Leichenpredigten und Zitate zu
den Krankheits-Symptomen enthält, findet man leider nicht die Standortnachweise und
auch keine bibliographischen Angaben (z.B. zum VD 17). Zwar sind die mit den Schriften
Gewürdigten meist oberschwäbische Reichsstadt-Bürger, aber die Titelformulierung
„Leichenpredigten ausgewählter oberdeutscher Reichsstädte" bezieht sich offenkundig
nur auf den Fundort der Broschüren. Beispielsweise ist auch eine Berliner
Leichenpredigt auf einen Junker Georg von Bismarck erfasst.

„Der spektakuläre Auftritt des Gründers der deutschkatholischen Glaubensgemeinschaft
Johannes Ronge am 23. September 1845" wird von Burckhard Pichon als
„kleines Vorbeben" (S. 316) der Revolution von 1848 eingeschätzt. Der Kirchen-Rebell
forderte in seiner Ulmer Rede eine „Reformation des 19. Jahrhunderts" gegen „Heuchelei
und Tyrannei des Jesuitismus und Pietismus" (S. 303). Am 31. Mai 1890 wurde
feierlich der Schlussstein des Ulmer Münsters gesetzt, 513 Jahre nach Grundsteinlegung
und 46 Jahre nach Wiederaufnahme der Arbeiten 1844. Michael Wettengel ordnet das
damalige Fest in den nationalen und gesellschaftlichen Diskurs der damaligen Zeit ein.

Im UN Archives and Records Management Center in New York stieß Reinhold Adler
auf Wochenberichte des Saulgauer Teams 585 der „United Nations Relief and Rehabilitation
Administration" (UNRRA), die sich um „Displaced Persons" (befreite
„Fremdarbeiter" und KZ-Häftlinge) kümmerte. Sie gewähren einen gewissen Einblick
in den Alltag der von der UNRRA betriebenen Lager in der Gegend um Saulgau und
Sigmaringen 1946/47.

Dass Bernhard Appenzeller in den beiden Registern des opulent mit Farbabbildungen
illustrierten Bandes (Personen und Orte) den 21 Publikationen gewidmeten Besprechungsteil
nicht berücksichtigt hat, wird in den jeweiligen Vorbemerkungen leider
mit keiner Silbe erwähnt. Diese Geringschätzung der Rezensionen können Rezensenten
nur mit Bedauern zur Kenntnis nehmen.

Neuss Klaus Graf

459


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2015-16/0467