Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-MZ18
Zeitschrift für kritischen Okkultismus und Grenzfragen des Seelenlebens
Band 1
Seite: 48
(PDF, 78 MB)
Bibliographische Information
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_krit_okkult1926/0053
48

Graf C. v. Klinckowstroem.

Mediumistisches.

Von Houdini, Slade, Weiß und anderen Dingen.

Von Graf C. von Klinckowstroem, München.

Als der Unterzeichnete in der „Umschau" (1922, Nr. 47, S. 736) auf
Grund einer Angabe in Paul He uze's Buch „Les morts vivent-ils?"
2. Teil, Paris 1922, S. 207, aus einer Sitzung mit dem Medium Franek
Kluski, das von Dr. Geley übergangene Detail des Paraffinabgusses eines
angeblich „teleplastisch" entstandenen Gesäßes mitteilte, da fielen die
Metapsychiker über mich her und warfen mir vor, daß ich unbeglaubigte
„Klatschgeschichten" des Journalisten Heuze leichtfertig in Umlauf setze
und damit die okkultistische Forschung lächerlich machen wolle. Ich
ging dann der Sache nach und vermochte den Tatbestand als zutreffend
festzustellen („Der physikalische Mediumismus", 1925, S. 407 ff.).

Der gleiche Vorwurf wurde neuerdings gegen mich erhoben im
Zusammenhang mit einem eingehenden Referat über H. Houdini's Buch
„A Magician among the Spirits" l) in der „Umschau", 1925, Nr. 15.
Dr. R. Tischner hat dieses Referat zum Anlaß genommen für ein paar
prinzipielle Bemerkungen über den Mangel an Kritik, die die Gegner
des Okkultismus bei Benutzung ihnen „in den Kram passender" Quellen
bekunden — den gleichen Mangel, den sie sonst den Okkultisten vorzuwerfen
pflegten. Dabei sei es an sich gleichgültig, ob ein besonderer
Fall sich bei der Nachprüfung als richtig herausstellt oder nicht. Tischner
denkt hier vornehmlich an das Selbstbekenntnis von Slade. Er beschließt
seine in durchaus korrektem und sachlichem Tone gehaltenen Ausführungen
mit der zweifellos richtigen Erfahrung: „Wir alle neigen dazu, das,
was zu unseren sonstigen Ansichten paßt, nicht mit solch scharfer Kritik
zu untersuchen als das, was ihnen widerspricht." Tischner erkennt Hou-
dini nicht als wissenschaftlich zuverlässigen Gewährsmann an2).

Das ist nun in der Tat nicht unrichtig. Das Buch des Taschenspielers
Houdini ist kein wissenschaftliches Werk im eigentlichen Sinne
und will es auch nicht sein. Houdini ist kein Gelehrter, philologische
Akribie ist ihm fremd. Es sind ihm auch eine Anzahl Fehler und Un-
genauigkeiten unterlaufen, u. a. auch in der Schreibung der Namen. Aber
hierin wird sein Buch von Oh. Richets „Traite des Metapsychique",
das den Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt, bei weitem übertreffen!

Während sich T i s ch n e r in ganz sachlicher und ruhiger Weise ausgesprochen
hat, hat hingegen Dr. Frhr. v. Schrenck-Notzing (ebenda S. 311)
seinem Ärger ungehemmt die Zügel schießen lassen. Er beschäftigt sich
hier nur mit dem Detail, daß Houdini in einer seiner Sitzungen mit
Eva C. in London eine betrügerische Manipulation bemerkt zu haben

1) Vergl. das Referat über dieses Werk im vorliegenden Hefte, S. 78. Daselbst
auch der Wortlaut des Slade-Bekenntnisses.

2) „Psychische Studien", Juni 1925, S. 349 ff.


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