Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-MZ18
Zeitschrift für kritischen Okkultismus und Grenzfragen des Seelenlebens
Band 1
Seite: 70
(PDF, 78 MB)
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Revue metapsychique, Jahrg. 1924.

das Medium, man nimmt einen Ozongeruch wahr. Neue Berührungen, eine sehr kleine
Hand streichelt Geley im Gesicht und kneift ihn in die Ohren. Er fühlt zu gleicher
Zeit zwei kleine Hände an den Ohren, dann auf dem Kopf und auf den Schultern.
Die beiden links von dem Medium Sitzenden fühlen auch kleine Hände gleichzeitig
mit Geley.

Dann sieht man ein Licht oberhalb des Eimers mit Paraffin schweben, man hört
mehrfach das Plätschern im Paraffin. Kinderfinger berühren Geley an der linken Hand.
Einen Augenblick später wird — in noch warmen Zustand — ein Paraffinhandschuh
gegen seine Rechte gelegt. (Dieser und die andern Abgüße sind bei dem Absturz von
Geley zerstört worden.) Dann wird ein zweiter Handschuh geliefert. Eine kleine Hand
ergreift die Geleys und schüttelt sie freundschaftlich. Die Materialisation war vollständig
, es war die Hand eines Kindes, warm und lebend. Dann fühlt er die Berührung
durch eine sehr große Hand, auch sie ergreift seine Hand und schüttelt sie,
derselbe Eindruck des Lebens.

Ein Leuchtschirm, der auf dem Tisch entfernt vom Medium lag, wird ergriffen
und sehr hoch gehalten. Sodann sieht man von dem Leuchtsehirm beleuchtet einen
Oberkörper nebst Kopf und Armen. Die eine Hand hält den Schirm. Der Kopf ist
von einem Soldatenkäppi bedeckt. Junges Gesicht, kleiner Schnurrbart, es gleicht dem
Bruder von Ossowiecki, das Gesicht ist sehr lebendig. Er grüßt a,uf militärische Weise.
Dasselbe tut er vor jedem Anwesenden. Dann legt er den Schirm vorsichtig hin und
verschwindet. Dann ein Mann von 40—50 Jahren, er hat eine Glatze. Als Dritter kommt
ein junger brauner Mensch mit einer Mütze auf dem Kopf. Der Paraffineimer wird
von unsichtbaren Händen über die Köpfe der Sitzer gehoben und seuf die Erde gestellt.
Dann nochmals Lichter und Berührung von zwei groben Händen an den Schultern.
Eine Dame fühlt eine große, sehr kalte Hand.

Sitzung vom 3 0. Juni bei Kluski.

Abgesehen vom Medium 6 Anwesende. Geley hat, wie er ausdrücklich betont,
keinen Einfluß auf die Versuchsanordnung, da die Sitzung für ein Ehepaar veranstaltet
wurde, die einige Jahre vorher einen Sohn, der Soldat war, verloren hatten. Die Versuchsanordnung
war ungefähr dieselbe. Geleys Stuhl stand gegen die Tür, so daß sie
nicht geöffnet werden konnte, ohne daß er es gemerkt hätte. Die Erscheinungen sind
im wesentlichen von gleicher Art wie die der letzten Sitzung. Es kommt u. a. eine
Materialisation, die die Eltern des verstorbenen Soldaten als ihren Sohn bezeichnen.

2. Lodge, William Crookes und die Metapsychik. Ein Abdruck aus
den Proceedings for Psychical Research, Bd. 34. Plaudereien, die z.T. auf persönlichen
Mitteilungen beruhen. L o d g e verteidigt Crookes und tritt für seine Untersuchungen
und auch für die Materialisationserscheinungen bei Florence Cook ein.

3. Rene Sudre, Metapsychik und Taschenspielerei. Besprechung
eines 1891 erschienenen Buches „Enthüllungen eines spiritistischen Mediums", das
Harry Price und Eric Dingwall auf englisch neu herausgegeben haben.

4. Delanne,Die Hypothese der ßeinkarnation. Erwiderung auf Su-
d r e s Artikel.

Er bestreitet die Stringenz von Sudres Beweisen und meint, daß man die Leistungen
von Wunderkindern wie die des Lübecker Knaben Heineken nur verstehen
könne, wenn man eine Reinkarnation annimmt. Die Fälle, in denen Menschen aus ihrem
früheren Leben Angaben machten, die bestätigt werden konnten, seien durch Hellsehen
nicht erklärbar, da dieses immer eine Beziehung zwischen dem Seher und dem gesehenen
Objekt voraussetzt. Wenn eine Mutter, wie es mehrfach vorgekommen sei,
mitteile, daß durch sie sich eine verstorbene Tochter reinkarniere, so könne man das
nicht durch Hellsehen, Autosuggestion und Ideoplastik erklären. Die moralischen Folgen
seien auch durchaus nicht beklagenswert, wie Sudre meine, die aufeinanderfolgenden
Leben seien vielmehr durch eine immanente Gerechtigkeit geregelt, durch die Inkarnation
komme gerade in moralischer Beziehung erst Sinn in das menschliche Leben.

Dr. Rudolf Tischner.


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