Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-MZ18
Zeitschrift für kritischen Okkultismus und Grenzfragen des Seelenlebens
Band 1
Seite: 81
(PDF, 78 MB)
Bibliographische Information
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Versuche zur Feststellung des sog. Hellsehens

der Medien.

Von Graf Perovsky-Petrovo-Solovovo, Brüssel,

Ehrenmitglied der „Gesellschaft für psychische Forschung", London.

Hiermit gebe ich einen Bericht — dem später eine Kritik folgen
wird — über Versuche, in denen ich gewisse Erscheinungen des intellektuellen
Mediumismus zu prüfen unternahm, besonders solche des sog.
Hellsehens.

Einer dieser Versuche hat schon 1891 stattgefunden. Ich zählte
damals kaum 20 Jahre, war aber schon leidenschaftlich für okkulte
Fragen interessiert. Daher benutzte ich mit Freuden die unverhoffte Gelegenheit
, die sich mir an einem Winterabend in Petrograd — damals
hieß es noch St. Petersburg — bot, an einer spiritistischen Sitzung teilzunehmen
.

In Begleitung zweier Freunde war ich gekommen. Wir trafen einen
kleinen Kreis von Studenten, zwei von ihnen wirkten als Medien. Die
Sitzung fand statt in der Wohnung des Herrn Dimitri Schilkin, der
auch Student war und später einer meiner besten Freunde wurde.

Die Medien stehen an einer Seite eines großen Tisches; ihre Augen
sind verbunden, vor ihnen auf dem Tisch liegt ein großes Stück Pappe,
sie haben den Finger der einen Hand auf eine umgekehrte Untertasse
gelegt, und diese gleitet auf der Pappe hin und her und gibt recht geschwind
einen Buchstaben nach dem anderen an. Das Licht ist ausreichend
, die Art, wie die Augen der Medien verbunden sind, scheint mir
einwandfrei.

Ich frage den angeblichen Geist: „Kannst Du lesen?", und als er bejaht
, bringt man irgend ein Buch aus dem Nebenzimmer. Ich nehme ein
Blatt Papier, halte es über das Buch, öffne dieses aufs Geradewohl und
decke es mit dem Papier zu. Man bittet den Geist, er möchte die Seitenzahl
angeben. Er antwortet:

,,Ich muß nachsehen".

Darauf hebt sich die — natürlich von den Fingern der Medien gelenkte
— Untertasse zu dem Buche empor, das auf der Mitte des Tisches
liegt, gleitet unter das Papier, bleibt dort einige Zeit still, rutscht dann
wieder auf die Tischfläche herab und buchstabiert: „Es steht gar keine
Seitenzahl da."

Man sieht nach: Wirklich, die Seite ist leer! Große Aufregung! Wir
wiederholen den Versuch, diesmal wird als Seitenzahl „89" angegeben.
Und das war richtig!

Zeitschrift für Okkultismus I.

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