Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-MZ18
Zeitschrift für kritischen Okkultismus und Grenzfragen des Seelenlebens
Band 1
Seite: 91
(PDF, 78 MB)
Bibliographische Information
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Versuche zur Feststellung des sog. Hellsehens der Medien.

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richten möchte. Freilich tue ich es mit einiger Zurückhaltung, weil die
im Gebiete des Hellsehens erzielten Ergebnisse zum mindesten ein
zweifelhaftes Licht auf die Gutgläubigkeit des Mediums werfen. Da ich
jedoch, wie gesagt, dazu neige, trotz allem gewisse Botschaf ton für echt
(im soeben erläuterten Wortsinne) zu halten, so möchte ich diese Episoden
nicht mit Stillschweigen übergehen; denke man darüber, wie man
will!

Fall S—n.

Die Sitzung findet im Verlauf des Sommers 1921 in K. statt. Einige
Tage zuvor hatte man die Nachricht erhalten, daß der Sohn des Herrn
S—n in Konstantinopel verstorben sei. Dieser Sohn manifestiert sich angeblich
durch Vermittlung eines anderen „Geistes". Er gibt den 25. Mai
als sein Todesdatum an — was sich später als ungenau herausstellte1) —
und spricht von einem „arabischen" Viertel in Konstantinopel, das
Nadia, wie sie mir erklärt, nicht kennt.

Plötzlich bellt ein im Zimmer anwesender Hund, und die Untertasse
unter den Fingern der Nadia macht einen förmlichen Sprung und
buchstabiert darauf: „Habe Schiki wiedererkannt". Schikihieß der Hund,
und der angebliche Geist hatte ihn zu seinen Lebzeiten gekannt. Es lag
etwas ungemein — Yvie soll ich sagen? — Lebendiges, Natürliches,
Menschliches in diesem Sprung der Untertasse und diesem Wiedererkennen
. Ich gestehe, der Vorfall machte einen starken Eindruck auf
mich.

Fall K—n.

Ein Geist meldet sich, gibt an, er sei K—n, ein alter Offizier der
russischen Garde, will einen anderen Gardeof fizier namens B. kennen, der
augenblicklich in R. wohnt, und diktiert, von mir dazu aufgefordert,
einige Sätze, die an diesen Kameraden gerichtet sind. Unter anderem
spricht er von einem Frl. Maikoff, von der B's. Mutter es gern sähe, daß
er sie heiratet; er selbst rät ihm. das Gleiche mit Wärme. Nadia sagt, sie
wisse von alledem nichts; ihre Mutter aber (die zugegen ist, ohne an den
Versuchen teilzunehmen) gesteht, sie sei durch die Briefe ihres gleichfalls
in R. wohnenden Gatten über die Angelegenheit informiert. Eine
Abschrift der Botschaft wird an Herrn Y. gesandt, er soll sie B. übergeben
, dieser ist, wie es scheint, stark davon beeindruckt. Die „Botschaft
" schloß mit den Worten: „Wie langweilig ist es hier!", und B.,
versichert man mir, habe diesen Stoßseufzer als sehr bezeichnend für
K—n befunden.

Fall Krannich.

In der Sitzung vom 10. Oktober 1921 wurde der Name Knorrich genannt
. (Später sagte der „Geist", er wisse den Namen nicht ganz sicher,

*) Doch möchte ich bemerken: S—n endete durch Selbstmord und starb erst
nach einigen Leidenstagen; sein Versuch, sich zu töten, fand aber tatsächlich, wie man
mir mitgeteilt hat, am 25. Mai statt.


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