Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-MZ18
Zeitschrift für kritischen Okkultismus und Grenzfragen des Seelenlebens
Band 1
Seite: 98
(PDF, 78 MB)
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Graf Perovsky-Petrovo-Solovovo.

darauf bestanden hätte, mit Hilfe der Untertasse vorher nachzusehen;
und dann ein Versuch vom 22. August, bei dem der Inhalt einer Seite sehr
genau wiedergegeben und speziell die Namen Alexis und Julie richtig angegeben
wurden.

Was den erstgenannten Fall betrifft, so steht mir, wie ich gestehen
muß, keine ausreichende Erklärung zur Verfügung. Ich kann nur darauf
hinweisen, daß in einer sehr großen Zahl von Fällen die Seitenzahl
schließlich ungenau angegeben wurde, so daß für diesen einen besonderen
Fall ein Zufallstreffer in Betracht gezogen werden kann. Bei dem
zweiten geglückten Versuche gehörte das benutzte Buch der Familie
Nadias, letztere hätte also Gelegenheit zu genauer Lektüre gehabt; die
Kontrollbedingungen waren nun leider wahrscheinlich nicht so exakt,
daß sie es Nadia unmöglich gemacht hätten, die letzte Zeile der Seite, vielleicht
auch die beiden letzten zu sehen, so daß sie sich aus dem Gedächtnis
den ganzen Inhalt der Seite rekonstruiert haben könnte; bezüglich der
Familiennamen hat sie sich trotzdem geirrt. Ich kann nicht sagen, daß
ich diese beiden Deutungen besonders plausibel finde; nein, aber unmöglich
sind sie nicht; darum sind wir genötigt, bei ihnen^Halt zu machen.
Meiner Auffassung nach entspräche es nicht den wissenschaftlichen
Forderungen, wenn fast alle anderen Versuche ein Eingreifen „äußerer"
Mächte mit Sicherheit ausschließen, einige Vorfälle sogar entschieden
verdächtig sind und man doch, nur um dieser zwei Fälle willen, eine
supranormale Erklärung zulassen wollte1). Man kann letztere, wenn man
will, auf der Kredit-Seite unseres Mediums buchen, aber sie können uns
nicht hindern, ein negatives Endurteil abzugeben.

Nachwort vom Juni 1925.

Dem obigen Bericht (von 1922) habe ich wenig hinzuzufügen, nur
einige Bemerkungen seien mir gestattet:

1. In aller beschriebenen Versuchen berührte ich gleichzeitig mit
Nadia die Untertasse mit den Fingern meiner einen Hand. Dieser Umstand
ist im Bericht nicht erwähnt worden, ich hole dies hier nach. Den
Grund meines Stillschweigens über diesen Punkt kennt Herr Dr. Baer-
wald. Nur ein einziges Mal nahm in Gegenwart von Herrn Dr. Dessoir
noch eine dritte Person, die Tochter der Frau von S., aktiv an den Schreibversuchen
teil.

2. Nach Schluß der geschilderten Versuchsreihe hatte ich Gelegenheit
, noch zwei- oder dreimal mit Nadia zu experimentieren. Das Ergebnis
bestätigte nur meine negativen Folgerungen.

3. Der allererste Versuch, in dem die Untertasse die Seitenzahl des
aufs Geradewohl aufgeschlagenen Bennschen Werkes (193) ohne nach-

*) Noch einen dritten Fall könnte ich anführen: Die Seitenzahl 398 wurde in der
Sitzung vom 22. August richtig angegeben (vgl. oben). Die Kontrollbedingungen schienen
mir damals recht gut.


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