Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-MZ18
Zeitschrift für kritischen Okkultismus und Grenzfragen des Seelenlebens
Band 1
Seite: 123
(PDF, 78 MB)
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Uber Exteriorisation der Sensibilität.

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gleich, gab er der Hypnotisierten den Befehl, in dieser Weise ihr Hautempfindungsvermögen
auf das Wasser zu übertragen. Hierauf stellte T.
hinter dem Rücken der Yp. die Gläser mehrfach durcheinander und beauftragte
sodann eine Assistentin, der er Handschuhe zum Anziehen
gab, um das behandelte Glas nicht etwa an der Wärme kenntlich zu
machen, die Gläser weiterhin umzustellen, während er selbst den Rücken
wandte. So wußte allerdings niemand, welches das beeindruckte Glas
war. Und da die Yp. unter diesen Umständen bei Berührung des Wassers
eines bestimmten Glases mit einer Pinzette regelmäßig Empfindungen
zu haben angab, so war allerdings der Beweis einer Art von Sensibilitätsübertragung
auf einen leblosen Gegenstand gelungen.

Nun machte ich im verflossenen Spätherbst in einem Sanatorium zusammen
mit einem Kurgast, der ein sehr eindrucksvoller Hypnotiseur
war, an drei Abenden an drei weiblichen Angestellten der Anstalt
hypnotische Yersuche. Alle drei Damen fielen rasch in Hypnose und verrichteten
in dieser die bekannten sensationellen Handlungen, zu denen
sie sich wachbewußt nicht verstanden haben würden. Auch posthypnotischen
Befehlen kamen sie ausgiebig nach. Als am übernächsten Abend
eine zweite Sitzung stattfinden sollte, erschienen nur zwei von den dreien,
da die eine, der erzählt worden war, was sie in der Hypnose für kuriose
Dinge getrieben hatte, strikte. Die beiden erschienenen jungen Damen
(beide den gebildeten Ständen angehörig) wies nun der Hypnotiseur, ein
Anhänger der Mesmer'sehen Theorie, nacheinander an, ihre Fingerspitzen
5 Minuten lang über eins von 4 etwa dreiviertel voll mit Wasser gefüllten
Gläsern zu halten, um dieses, wie er den 5 Anwesenden und den in tiefer
Hypnose befindlichen Ypp. sagte, mit Od zu füllen. Nun wurden die Gläser
von ihm und den übrigen, vor und nach an den Tisch Herantretenden auf
dem Tisch hin- und hergeschoben und verstellt, bis in jedem der beiden
Fälle niemand mehr wußte, welches Glas behandelt worden war. Und nun
kosteten die Anwesenden von den verschiedenen Gläsern und einigten
sich dahin, daß eines derselben besonders erfrischend schmecke, während
der Inhalt der anderen einen faden Geschmack habe. Da aber dieser Versuch
in keiner Weise vorbereitet war und ohne Kontrolle stattfand, so
blieb er natürlich bedeutungslos, ließ mich aber hoffen, daß bei unseren
beiden Getreuen an einem dritten Abend auch ein korrekt nach der
Tischnerschen Anordnung durchgeführtes Experiment gelingen werde.

Zwei Tage später stellte ich dieses Experiment mit 4 markierten
Gläsern an. Die Vpp. erhielten den Befehl, indem sie ihre Fingerspitzen
über das Wasser eines der Gläser hielten, bestrebt zu sein, ihre Emp-
lindungsfähigkeit auf dieses zu Überträgen. Zu diesem Zweck wurden
beide Vpp. nacheinander an den Tisch mit den Gläsern geführt und
darauf geachtet, daß jede ein eigenes Glas beeindruckte.

Das Experiment gelang bei beiden in überraschender Weise. Überflüssig
zu sagen, daß sich die Vpp. in tiefem Trance und mit festverbundenen
Augen befanden. Mit einem stumpfen Instrumente machte
nun der Versuchsleiter vorsichtige Stöße wahllos in den Inhalt der


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