Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-MZ18
Zeitschrift für kritischen Okkultismus und Grenzfragen des Seelenlebens
Band 1
Seite: 128
(PDF, 78 MB)
Bibliographische Information
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Graf 0. v. Klinckowstroem.

strichen waren, und täuschte die Erscheinungen der Ektoplasmie und
Materialisation vor. Die Worte, die wir dabei hörten, kamen (wie wir
später feststellten) aus seinem Munde mit verstellter Stimme".

Auch diesmal wurde das Ergebnis der Aufnahmen vor G u z i k geheimgehalten
, und nach Entfernung der Apparate konnten ihm in
weiteren Sitzungen weitere betrügerische Tricks nachgewiesen werden.
„Wir stellten u. a. fest, daß Guzik, wenn ihm die Hände festgehalten
werden, die Berührungen mit dem Fuß ausführt, daß er Apporte vortäuscht
, daß er mit dem Kopf (und mit dem Mund) manipuliert, kurz,
daß er ein ziemlich geschickter Taschenspieler ist, der jede Gelegenheit
zu benützen versteht".

Am Schluß der Sitzungsserie wurden dann dem Medium die Aufnahmen
gezeigt und ihm in freundschaftlicher Weise erklärt, was die
Krakauer Gesellschaft von ihm halte. Nach anfänglichem Leugnen bequemte
er sich schließlich zu dem Geständnis: „Nun ja, ich habe mir geholfen
! Alle tun es ...".

„Unsere Erfahrungen mit Guzik führen zum Schluß, daß er schon
seit längerer Zeit schwindelte und einen großen Teil seiner scheinbar
medialen Erscheinungen auf betrügerische Weise produzierte" (S. 319).

Einen großen Teil? In der Tat ist Szczepanski der Ansicht, daß
Guzik dennoch auch echte Leistungen zu vollbringen imstande sei; er
sei wahrscheinlich nur stark erschöpft. Wir begegnen also hier wieder
der üblichen Logik der Okkultisten, die ein Phänomen so lange für echt
halten, als es nicht als betrügerisch nachgewiesen ist.

Für jeden wissenschaftlichen Denkens Fähigen bedeutet nun das
Verhalten der Krakauer Metapsychiker im Falle Guzik eine Selbstverständlichkeit
, die eigentlich einer besonderen Erwähnung nicht wert
ist. Leider verhalten sich jedoch die Metapsychiker im allgemeinen
anders. Wie die Erfahrung immer wieder lehrt, ist es in diesen Kreisen
üUich^ alle Ve^suclisbedingungeii im Einvernehmen mit den Medien zu
treffen und niemals etwas ohne Vorwissen derselben zu unternehmen. "Die
OHEultisten haben sich daran gewöhnt, sich die Bedingungen von ihren
Medien diktieren zu lassen und halten die Bedingungen der Medien für
solche der Phänomene. Deshalb kommen sie bei ihren Forschungen auch
nicht weiter. So wurden z. B. die Blitzlichtaufnahmen im Goligherkreise
stets nur in einem Augenblick gemacht, den das Medium bzw. die „Operatoren
" bestimmten. Meist nahm sich Kathleen Goligher sogar
je 5 Minuten Zeit vor und nach der Aufnahme, um in völliger Dunkelheit
die nötigen Arrangements zu treffen und sie nachher wieder zu entfernen
. Das ist Prof. Crawford jahrelang nicht als verdächtig aufgefallen
! Bei Eva C. war es nicht viel anders. Sie saß im Schutze des
Kabinetts TXnrHiäfte Volte™Ffe^erf,_JFür den Augenblick der Exposition
herzurichten was ihr BeTTe"Bte. Nur einmal, als in der Sitzung vom


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