Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-MZ18
Zeitschrift für kritischen Okkultismus und Grenzfragen des Seelenlebens
Band 1
Seite: 130
(PDF, 78 MB)
Bibliographische Information
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Graf C. v. Klinckowstroem.

haltlos darzutun (a. a. 0., S. 428). Das gleiche naive Vertrauen zum
Medium bekundete nach der Darstellung von Prof. Dr. Busch
(„Psychische Studien" Juni 1925, S. 335), der Gymnasialprofessor
Chr. Schröder bei Frau Vollhart. Es handelte sich um vertrauliche
Äußerungen Büschs über gewisse Verdachtsmomente, die er bei
Frau V. beobachtet hatte. „Obwohl ich in keiner Weise gebunden war4*,
schreibt Busch, „hatte ich nur einigen Herren vorwiegend okkulter
Richtung und nur unter dem Siegel der Verschwiegenheit Mitteilung gemacht
, denn es war für jeden wissenschaftlich Denkenden klar, daß behufs
ungestörter Weiterprüfung unter keinen Umständen das Medium
etwas davon erfahren durfte. Ein Standpunkt, den selbstverständlich
auch diese Herren teilten. Was aber tat Herr Schröder? Man sollte es
nicht für möglich halten, bei jemand, der doch auch wissenschaftliche
Vorbildung hat. Erteilte es schleunig st dem M*e d i u m m i t. Er
machte somit bewußt und absichtlich eine Nachprüfung unmöglich
, trieb also die eindeutigste Verschleierungspolitik.'' Es kann jedenfalls
nicht wundernehmen, daß die Medien mit solchen „Forschern" und
„Sachverständigen" ein leichtes Spiel haben, und diese dürfen sich ihrerseits
nicht wundern, wenn sie von der Wissenschaft nicht ernst genommen
werden. Als solche fühlen sich aber die Metapsychiker, wenn sie
eine Zeitlang mit einem oder mehreren Medien in dieser Weise gearbeitet
haben, und dünken sich erhaben über die Kritik Unerfahrener. Hätten die
Krakauer Herren nach dem üblichen Prinzip, das Medium vor Überraschungen
zu sichern und nichts ohne sein Wissen vorzunehmen, gehandelt
, so würde sicherlich seitens der Okkultisten auch weiterhin an
die Allgemeinheit das Ansinnen gestellt werden, an die Echtheit der
Gr u z i k sehen Phänomene, wie sie G e 1 e y , IST e u m a n n und andere beschrieben
haben, zu glauben. Es sei in diesem Zusammenhange auch an
Eusapia Paladino erinnert, deren jetzt durchsichtige Betrugstechnik
durch Metapsychiker wie Lodge, Lombroso oder Eichet niemals enthüllt
worden wäre. Glücklicherweise geriet sie im Laufe ihrer jahrzehntelangen
Praxis auch in die Hände besserer Beobachter und wirklich sachkundiger
Forscher, die ihr überlegen waren und ihre Bedingungen zu umgehen
wußten, ohne daß sie es merkte: Hodgson, Krebs, Davis usw.
(a. a. 0„ S. 230 ff.). Ehe nicht die mediumistische Forschung in die
Hände dafür wirklich qualifizierter und mit der Materie vertrauter Fachgelehrter
gelangt, die mit der psychologisch richtigen Behandlung der
Medien eine wissenschaftlich zuverlässige Untersuchungsmethode zu verbinden
wissen, wird eine Förderung dieser umstrittenen Fragen sowie ein
Fortschritt im Sinne einer allgemeingültigen Sicherstellung der Versuchsergebnisse
und einer Erkenntnis der Kausalzusammenhänge nicht
zu erwarten sein.

Es erübrigt noch, der Betrugstechnik G u z i k s einige Worte zu
widmen. Man sollte es kaum glauben, daß G u z i k mit einem so alten
Trick wie dem der Handvertauschung, mit dem sich jeder Durchschnitts-
Metapsychiker vertraut glaubt, noch Erfolg haben konnte. Daß dies aber


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