Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-MZ18
Zeitschrift für kritischen Okkultismus und Grenzfragen des Seelenlebens
Band 1
Seite: 146
(PDF, 78 MB)
Bibliographische Information
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Z eitschrif tenr e f erate.

Offener Brief an Herrn Dr. R. Baerwald.

München, den 2. Oktober 1925.

Sehr geehrter Herr Doktor!

Sie teilten mir vor nicht langer Zeit mit, daß einige okkultistische Forscher
eine Propaganda gegen die vorliegende Zeitschrift eingeleitet haben, mit dem Erfolg
, daß eine Reihe von Okkultisten, die ihre Mitarbeit zugesagt hatten, daraufhin
ihre Einwilligung mit Entrüstung wieder zurückgezogen hätten. Zu den Gründen,
mit denen diese Agitation arbeite, gehöre auch die Behauptung, Sie, der Herausgeber
unserer Zeitschrift, seien das abhängige Sprachrohr ausgesprochen antiokkultistischer
Gelehrten und hätten schon früher in deren Sinne geschrieben.
Man wird in den Kreisen, die dieser Propaganda nahestehen, Ihre programmatische
Erklärung, die eine neutrale Plattform zu schaffen sucht, mit Mißtrauen
aufnehmen. Nachdem aber Ihr auf einem vermittelnden Standpunkt
stehendes Buch „Die intellektuellen Phänomene" (Bd. III der von M. Dessoir
herausgegebenen Sammlung „Der Okkultismus in Urkunden", V^rJag__TJllstein,
Berlin) erschienen ist, wird wohl kein Okkultist, der noch selbständigen Urteils
fähig ist, Sie fürderhin noch als unbelehrbaren Negativisten bezeichnen können.
Und ich möchte mich bei dieser Gelegenheit gegen einen solchen Vorwurf, wie
ihn in besonders krasser und unbegründeter Form Gymn.-Prof. Chr. Schröder
gegen mich erhoben hatte, ebenfalls verwahren. Wenn ich bisher ein Gegner des
physikalischen Mediumismus bin, so bin ich deshalb noch kein Verneiner aller
sog. okkulten Erscheinungen. Ich stehe hinsichtlich der parapsychischen Phänomene
so ziemlich auf Ihrem Standpunkte und habe mich in dieser Hinsicht oft
genug öffentlich ausgesprochen. Ich verweise auf meinen Aufsatz „Hellsehen und
Prophezeien" in der Zeitschrift „Natur und Kultur", 1922, Heft 10, auf meinen
Artikel „Parapsychische Phänomene" im „Neuen Wiener Journal" vom 12. Juni
1925, sowie auf zahlreiche Buchbesprechungen in der „Umschau", wie z. B. 1924,
Nr. 5 (Eichet), 1925. Nr. 6 (Fischer), Nr. 30 (Bruck) usw. Ich glaube, es ist an der
Zeit, einmal energisch dagegen Einspruch zu erheben, daß unbequeme Kritiker
wie Sie und ich von seifen gewisser Okkultisten mit der Begründung, wir seien
durch weltanschauliche Voraussetzungen voreingenommen, beiseitegeschoben
werden, während es uns in einer kritischen Analyse doch lediglich auf die Tatsachenfrage
ankommt.

Mit ergebenstem Gruß

Ihr

Graf Klinckowstroem.

Zeitschriftenreferate.

Proceedings of the Society for Psychical Research.

Vol. XXXIV, Appendix to Part XCII. June, 1925.
Enthält das Verzeichnis der Mitglieder und das Inhaltsverzeichnis zu
Band XXXIV.

Vol. XXXV, Part XCIV. May, 1925.

Inhalt: An introduetory study of hypnagogic Phenomena, by F. E„
Leaning, S. 287—411. Eine sehr eingehende, kasuistisch reich belegte
Abhandlung über pseudohalluzinatorische und illusionäre Erscheinungen, wie
sie beim Einschlafen auftreten. Manches, was bisher bei diesen Erscheinungen
schwer erklärlich schien, mag durch E. K. Jaenschs Lehre von den
„eidetischen Bildern" Aufklärung finden, die Verf. nicht kennt. Vgl. J a e n s c h s
neues Werk „Eidetik", Leipzig 1925.

Vol. XXXV, Part XCV. July, 1925.


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