Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-MZ18
Zeitschrift für kritischen Okkultismus und Grenzfragen des Seelenlebens
Band 1
Seite: 157
(PDF, 78 MB)
Bibliographische Information
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Buchbesprechungen.

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Notzing (195). Bestimmte Tricks können nicht erkannt werden, da dies jenseits
der menschlichen Beobachtungsfähigkeit liegt (273 f.). Erst durch die Photographie
bemerkt Schrenck-Notzing in einem bestimmten Fall, daß er
falsch beobachtet hat (194 f.). Sein Vertrauen auf die Eichtigkeit der sinnlichen
Erkenntnis ist viel zu groß (274). Wer von der Kealität der Erscheinungen überzeugt
ist, kontrolliert nicht mehr genau (203). Experimenteller Nachweis, daß die
Fußkontrolle nicht exakt war, trotzdem der Kontrolleur fest davon überzeugt
war (231). Über die Unfähigkeit okkultistischer Forscher einwandfrei zu beobachten
(71). Falsch ist es, es auf den Gesamteindruck der verschiedenen Untersuchungen
abzustellen (273). Eingehende Analyse des gesamten Beweismaterials
ist erforderlich, wenn man sich ein Urteil bilden will (210). Zur Klärung eines
Berichts über nicht nachprüfbare Vorgänge muß man sich über Kritik und Phantasie
des Erzählenden gut unterrichten (161). Das Stenogramm muß genau sein,
ist dies aber selten (210 f.). Durch das Diktieren eines Stenogramms während der
Sitzung werden die anderen Teilnehmer leicht suggestiv beeinflußt (300).
Schrenck-Notzing hat wichtige Protokolle nicht veröffejiilicht (435 Anm.,

Ein irreführendes Keferat Österreichs (488). Sitzungsberichte geben ein
falsches Bild (193). Unzuverlässigkeit von Berichten auch erfahrener Forscher
(208). Ein ganz besonders ausgezeichneter Bericht, der kaum übertroffen werden
kann und trotzdem nicht ausreicht (200). Entstellung eines Berichts durch Österreich
(229). Es ist fast unmöglich, ein Referat über mediumistische Experimente
so zu sichern, daß es schlüssige Gewißheit verschafft (188). Das Problem ist, festzustellen
, ob die bei den Experimenten verwendete Methode geeignet ist, eine
natürliche Erklärungsweise der berichteten Phänomene mit wissenschaftlicher
Sicherheit auszuschließen (271). Ein Phänomen, das man sich nicht erklären
kann, ist deswegen noch nicht okkult (153). Es ist eine irrige Annahme, daß der
Inhalt einer bestimmten Beschreibung durch das Vorhandensein einer Anzahl
ähnlicher Beschreibungen Tatsache werden kann (100). Es hängt oft alles von
dem Vertrauen auf die Persönlichkeit des Untersuchenden ab (241). Bedeutung
der Dunkelheit (83 f.), der Musik (84), der Kettenbildung (84 f.). Berichte statt
Protokolle genügen nicht (210). Die zusammenfassenden Berichte geben keine
objektiven Merkmale des momentanen Tatbestandes (105). Ihre Wertlosigkeit (101).

Das Buch ist übrigens flüssig geschrieben. Sein Inhalt ist, soweit sich das
eben ohne eigene Nachprüfung des Quellenmaterials beurteilen läßt^ gediegen und
zuverlässig. Die endgüldige Beurteilung der Versuche von C r o o k e s mit Home
(129) hat mich überrascht, da ich nach den vorher gemachten Feststellungen (124.
125) eine etwas schärfere Ablehnung erwartet hätte. Die Bedeutung des Falles
X a s z 1 o könnte meines Erachtens weit eindringlicher dargelegt werden; eine
Umarbeitung dieses Abschnittes würde ich bei einer Neuauflage für erwünscht
halten.

Alles in allem kann ich sagen: Herausgeber, Verfasser und — für die
mustergültige buchtechnische Ausstattung bei außerordentlich billigem Preis —
auch der Verlag haben in gleichem Maße Anspruch auf unsere Dankbarkeit.

A1 b e r t H e 11 w i g (Potsdam).

Prof. Alfred Lehmann: „Aberglaube und Zauberei von den ältesten
Zeiten an bis in die Gegenwart." Dritte deutsche Ausgabe
übersetzt und nach dem Tode des Verfassers bis in die Neuzeit ergänzt von
Dr. med. D. Petersen, Nervenarzt in Düsseldorf. Stuttgart, Enke, 1925.
„Aberglaube und Zauberei" war ehedem das hauptsächliche Lehrbuch der
kritischen Kichtung innerhalb der okkultistischen Forschung. Da aber die zweite
deutsche Auflage 17 Jahre lang keine Nachfolge fand und gerade in dieser Zeit
die wichtigen Kämpfe um Schrenck-Notzing ausgefochten wurden, so galt
das Werk bei uns als veraltet. Inzwischen ist 1920, kurz vor dem Tode Prof. L e h -


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