Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-MZ18
Zeitschrift für kritischen Okkultismus und Grenzfragen des Seelenlebens
Band 1
Seite: 162
(PDF, 78 MB)
Bibliographische Information
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Einen von ihm vorgenommenen Versuch beschreibt Schottelius
in folgender Weise: „In meinem Arbeitszimmer befand ich mich mit K.1)
allein. Er beauftragte mich, drei Zettel — ich teilte ein Oktavblatt
Schreibpapier in vier Teile und benutzte davon drei — mit irgend welchen
Sätzen oder Zahlen in seiner Abwesenheit zu beschreiben, die Zettel
vielfach fest zusammenzufalten, in die geschlossene Hand zu nehmen und
ihn dann wieder in das Zimmer zu rufen." Schottelius führte Kahn
hinaus, ging in sein Zimmer zurück, verschloß die Doppeltüren und
überzeugte sich, daß auch alle anderen Türen fest geschlossen waren.
Dann schrieb er folgende drei Notizen nieder:

1. Trüb' nie den Brunnen, der dich tränkte. Wirf keinen Stein herein.

2. 15. November 1849.

3. Afar ata weel afar teschub.

Er faltete dann die Zettel achtfach zusammen, nahm zwei in seine
linke, einen in seine rechte geschlossene Hand, und n in rief er K. hinein,
nachdem er sich überzeugt hatte, daß dieser noch neben der Personen -
wage stand, die sich in dem anderen Zimmer befand, und an die er ihn
herangeführt hatte. „K. schloß die Tür hinter sich und*trat neben meinen
Schreibtisch, an dem ich mit den Zetteln in den geschlossenen Fäusten
Platz genommen hatte. K. sagte mir dann, ich möge einen der drei
Zettel irgendwo im Zimmer hinlegen und nur einen in jeder Hand behalten
, damit er mir jeden Zettel für sich vorlesen könnte." Schottelius
legte darauf einen der beiden in der linken Faust befindlichen
Zettel — ohne die rechte Hand zu öffnen — abgekehrt von K, unter
die Schreibunterlage seines Tisches. K. fragte ihn, welchen Zettel er
zuerst lesen solle, den in der rechten Hand, den in der linken oder den
unter der Unterlage. „Ich selbst wußte nicht, welches der Inhalt des
rechten, des linken und des dritten Zetteis war, da ich sie alle ganz
gleich zusammengefaltet und geschlossen in die Hände genommen hatte."
Schottelius verlangte jetzt, daß der Zettel, den er in der rechten
Faust halte, verlesen würde, und er zeigte ihm die geschlossene rechte
Faust. K. stand etwa anderthalb Meter rechts von S chottelius neben
dessen Schreibtisch. Er sah nicht auf die geschlossene rechte Faust des
Schottelius, sondern starrte schräg nach oben ins Leere. Er nahm
einen Bleistift von Schottelius' Schreibtisch und kritzelte damit auf
das Papier eines Notizblockes zitternde Striche und Punkte. „Nach kaum

einer Minute sprach K.: ,Trüb ein-----,Nein,' sagte ich, ,der erste

Buchstabe des Wortes ist ein n, der letzte Buchstabe des Wortes ist
ein e.' -— ,Ach so, ja,4 antwortete K., und las schlank den etwas undeutlich
mit deutschen Lettern geschriebenen Talmudvers vor, den ich in
zwei2) Wortreihen in kleiner Schrift auf dem vielfach zusammengefalteten
Zettel in der rechten Faust hielt."

r) Ich setze statt des von Schottelius gebrauchten unrichtigen Anfangsbuchstabens
H. den richtigen, K.

2) Das ist falsch; es warer drei Wortreihen.


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