Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-MZ18
Zeitschrift für kritischen Okkultismus und Grenzfragen des Seelenlebens
Band 1
Seite: 186
(PDF, 78 MB)
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186

Albert Hof mann.

ein größeres Stück Wellpappe um den Apparat gestellt, in einer Entfernung
von etwa 25 cm vom Rande des Becherglases. Dieser eintönige
Hintergrund begünstigt nicht eine Gedankenabschweifung. Auch diese
Versuche bestätigten den Befund der Wageversuche: Glas lässt den
..Willen" hindurch, er wird nicht in motorische Kraft umgewandelt.

Wurde bei der versilberten Kugel die „Willenskraft", die vielleicht
in Elektrizität umgewandelt wird (Ionenladung), durch
den Faden abgeleitet, so tritt keine Bewegung ein, wohl aber dann, wenn
die Ableitung durch die gewachste Seide oder den eingeknoteten Porzellanring
verhütet wurde.

Ein gleiches gilt von dem Wageversuch. Die Wageschale ist mittelst
Bergkristallschneiden vom, meist aus Aluminium hergestellten,Wagebalken
isoliert. Sie kann also die Kraft aufnehmen und umwandeln und einige
Zeit aufspeichern. Da beide Wageschalen isoliert aufgehängt sind, beide
haben Kristallschneiden, kann die der einen Wageschale mitgeteilte Kraft
nicht auf die andere übergehen, es kann also die Differenz Wirkung eintreten
. Die „Entladung" der Schalen erfolgt durch die Berührung mit
den Pinseln bei der Arretierung, wodurch die statische Ladung zur Erde
' abgeführt wird.

AVir hätten also wahrscheinlich eine Umwandlung der „Willenskraft
" in „elektrische Kraft" beim Auftreffen auf geeignete Körper und
wäre das ganze Phänomen ein leicht verständliches geworden.

Was die Bewegung des .Rollkörpers aus Bristolkarton angeht, so
hätten wir einen ladungsfähigen Kollektor, der auf bestem isolierenden
Fuße — der Spiegelscheibe — ruht und nun von den weiter andringenden
„Willensstrahlen" — die gleichnamige Elektrizitätsbildung beim Auftreffen
darstellen —- zurückgestoßen wird.

Eine solche Umwandlung ist nichts Ungewöhnliches im physikalischem
Sinne. Ich erinnere nur an das für uns unsichtbare ultraviolette Licht,
das beim Projizieren eines Spektrums hinter dem violetten Lichtbande
liegt — aber für unser Auge unerkennbar ist. Schieben wir aber einen
Streifen von fluoreszierendem Glase auf das Spektralband, so finden wir
nun das Spektrum weit über das sichtbare Violett verlängert, und ein
gleicher Erfolg entsteht, wenn wir ein mit Chinin bestrichenes Papierblatt
zum Auffangen des Spektrums benützen. Unsere „Arbeitshypothese"
leuchtet ein, wenn wir beachten, daß diese Willenskonzentration eine
merkbare Anstrengung des Gehirns darstellt, die oft ganz empfindlichen
Kopfschmerz im Gefolge hat, der lange nachhält, ehe er abflaut. Versuche
sind also nicht für jeden zu empfehlen und dürfen auch nicht zu
lange andauern, wenn der Experimentator nicht Schaden leiden will.

Dabei ist nicht ausgeschlossen, daß es auch Personen gibt, denen
ihre Konstitution eine andauernde Beschäftigung mit derartigen Fragen
gestattet. Dem Schreiber dieses gelang es früher leicht, jene motorischen
Wirkungen zu erzielen, jetzt, in vorgerücktem Alter, fällt es ihm
schwer, sich mit diesen Studien abzugeben.


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