Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-MZ18
Zeitschrift für kritischen Okkultismus und Grenzfragen des Seelenlebens
Band 1
Seite: 192
(PDF, 78 MB)
Bibliographische Information
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192 A. Kollmann.

in den konjugierten Punkt gesetzt. Beim Denkprozeß läutete eine eingeschaltete
Glocke; um ihn zum Schweigen zu bringen, mußte die Branly-
sche Bohre angeklopft werden. Ein recht umständlicher Prozeß.

Als später die hochempfindlichen Radiodetektoren in den Handel
kamen, wurden die Versuche mittelst dieser aufgenommen. Ein Telephon
diente als Empfänger und zwar in der einfachen Schaltung oder als sekundäre
, wobei Blockkondensatoren zwischengeschaltet waren. Das Knacken,
das beim Auftreten der Gedankenstrahlen sich hören ließ, war je nach
der Intensität des Denkprozesses von verschiedenem Grade. Wie diese Versuche
in vergleichende, messende umzugestalten sind, wird die nächste
Zeit lehren.

Da aber, wie aus verschiedenen Vorstudien hervorgeht, die in Frage
kommenden Wellen eine sehr kurze Wellenlänge haben, ist mit rundfunkähnlichen
Geräten nichts zu erreichen. Es wird am meisten zu erreichen
sein mit der von mir angewendeten Branly sehen Röhre, vielleicht
mit einer Füllung von Silber- und Bleiglanzraspelspänen. Jedenfalls
dürfte die Wellenlänge weit unter 10 cm liegen.

Eine empfindliche Störung erlitten meine Arbeiten durch die fremde
Besatzung, die hier im besetzten Gebiete doch oft unangenehmer sich fühlbar
macht, als den im freien Vaterlande Lebenden denkbar. Manche Haussuchung
habe ich erlitten; man vermutete eine Beschäftigung mit radiotechnischen
Experimenten und suchte die Ursache von, den fremden Radiobetrieb
arg störenden, Erscheinungen u. a. auch in meinem Arbeitsmume.
Trotzdem ich keinerlei derartige Absichten hatte, war doch schon das
Vorhandensein von Spulen, Widerständen, Akkubatterien, Galvanometern
usw. recht verdächtig. Ich gab also der freundlichen Mahnung eines
fremdländischen höheren Militärs nach und enthielt mich weiterhin einer
für meine Freiheit so gefährlichen Übung. Hoff entlieh können wir bald
wieder frei ans der Wissenschaft widmen.

Fertiggestellt Januar 1923.
Eingegangen November 1925.

Taschenspiel und Okkultismus.

Yon Prof. Dr. med. Artur Kollmann, Leipzig.

(Schluß.)

Um sich vor Betrug zu schützen, läßt man neuerdings das Medium, statt
es wie früher zu binden, von einer oder mehreren Personen an den Armen und
Beinen festhalten. Die übrigen an der Sitzung Teilnehmenden müssen wie
ehedem. ,,Kette" bilden. Diese Vorkehrungen sind aber ebensowenig Garantie
gegen Täuschung, wie die Fesselungen. Schon das Festhalten des Mediums
ist eine unsichere Sache. Das Medium bekommt in seinem Trancezustand
gewöhnlich Zuckungen, und im Dunkeln weiß man zuletzt gar nicht mehr
Bescheid, hauptsächlich, wenn die Sitzung stundenlang dauert.


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