Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-MZ18
Zeitschrift für kritischen Okkultismus und Grenzfragen des Seelenlebens
Band 1
Seite: 193
(PDF, 78 MB)
Bibliographische Information
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Taschenspiel und Okkultismus.

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Wie ein Medium, obwohl es an Händen und Füßen festgehalten, resp.
von dem rechten und linken Nachbar wenigstens dort berührt wird, sich von
dieser Kontrolle befreien kann, wird in dem schon früher erwähnten Buch
von Prof. Lehmann („Aberglaube und Zauberei") erörtert, und zwar in
Abschnitt III, Kap. 26, die physikalischen Manifestationen. Es werden
an dieser Stelle u. a. Sitzungen von R i c h e t und Moll mit dem italienischen
Medium Eusapia Palladino besprochen. Moll beschreibt auch die Art,
wie das Medium sogar beide Hände und beide Füße freibekam, wodurch es in
den Stand gesetzt wurde, die überraschenden Phänomene und Manifestationen
ohne Mühe selbst zu erzeugen. Noch ausführlicher als in dem Buch von
Lehmann wird dieser Gegenstand in dem am Schluß dieses xAufsatzes
zitierten großen Werk ,,Der physikalische Mediumismus" behandelt.

Die soeben erwähnten Tricks lassen sich natürlich von einem Helfershelfer
auch beim Bilden der „Kette" der übrigen Sitzungsteilnehmer anwenden
.

Ein anderer Trick, um beim Bilden der „Kette" eine Hand frei zu bekommen
, wurde vor kurzem, von dem Zauberkünstler Hugos beschrieben
(Magie, Monatsschrift des magischen Zirkels, Mai 1925). Hugos verwendet
«einen Handschuh mit ausgestopftem kleinen Finger, den er im gegebenen
Moment schnell hinlegt; die nebenan sitzende Person glaubt den wirklichen
kleinen Finger zu berühren.

Eine wissenschaftlich wirklich zuverlässige Methode, die Bewegung der
Medien stets zu kontrollieren, ist die von Geh. Rat Sommer bereits 1921
angegebene („Zur Kontrolle der Medien im Gebiet des Okkultismus und
Spiritismus", Deutsche med. Wochenschrift 1921, Nr. 23). Sie ermöglicht für
beide Hände und für beide Füße eine Darstellung aller Bewegungen in Form
von Kurven, ohne daß die Bewegungen des Mediums irgendwie gehemmt
werden,

In älteren Berichten über okkultistische Sitzungen liest man oft von
Geisterhänden und Geistergesichtern, die im Finstern sichtbar wurden, wenn
man darnach griff aber wieder verschwanden. Man kann dies mit einfachen
Mitteln auf natürlichem Wes^e ausführen. Man nehme z. B. ein dünnes
Stäbchen und befestige an dem einen Ende desselben ein Stück von schwarzem
Karton; auf der einen Seite von diesem hat man mit Leuchtfarbe eine Geisterhand
oder ein Geistergesicht gemalt. Im Finstern wird das Gemalte leuchten,
und wenn man es hin- und herbewegt, ist der Zuschauer nicht imstande, die
Entfernung von sich richtig zu taxieren. Greift jemand darnach, so dreht man
•die Scheibe um, und das Phänomen ist verschwunden.

Ein guter Trick war früher auch der. daß das Medium unter seinem
gewöhnlichen Anzug noch ein schwarze« Trikot trug, auf dessen vorderer
Seite mit Leuchtfarbe ein Skelett gemalt war. In der Dunkelsitzung zog das
Medium den Anzug aus, legte ein Paar gleichfalls präparierte schwarze Handschuhe
und eine selrwarze Gesichtsmaske an, und ging nun im Trikot unter
den Zuschauern umher. Drehte es sich um, so war die Erscheinung natürlich
verschwunden. Als man diese Tricks allgemein als solche erkannt hatte,
nahmen die Medien ihre Zuflucht zu Mullstücken, die, mit leuchtenden Sub-

Zeitschrift für Okkultismu s I. 13


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