Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-MZ18
Zeitschrift für kritischen Okkultismus und Grenzfragen des Seelenlebens
Band 1
Seite: 207
(PDF, 78 MB)
Bibliographische Information
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zu seiner „Experimental-Seelenlehre" (Potsdam 1756) mitgeteilt worden.
Eine Frau unterhielt sich eben, vollkommen munter und gesund, mit
mehreren anderen Frauen, als sie mitten im Gespräch zusammenfuhr,
plötzlich an die Stirn griff und darüber klagte, daß sie in eben diesem
Augenblick einen starken Schlag an der Stirn verspürt habe. Wenige
Tage darauf erfuhr man, daß ihr Mann in demselben Augenblicke im
Kriege von einer Kugel gerade vor die Stirn getroffen und getötet
worden war.

Uber die telepathische Traumvision eines Todesfalles berichtet sehr
ausführlich das „Allgemeine Magazin der Natur, Kunst und Wissensehaften
" im Jahre 1756 (Bd. 8, S. 106 ff.), nach dem „Magasin frangois
a Londres" vom August 1751. Eine Dame mußte ihren innig geliebten
Gatten unter vielen Tränen in den Krieg ziehen lassen, nicht ohne ihm
das Versprechen abzunehmen, ihr bei jeder Gelegenheit Nachricht von
seinem Befinden zu geben. „Die Dame wartete stets mit der größten
Ungeduld auf die Ankunft des Kuriers. Die Lesung der Briefe war ihre
liebste Beschäftigung, und sie las diese jeden Abend wieder durch, ehe
sie sich dem Schlaf überließ. Mit dieser Beschäftigung hatte sie einmal
einen Teil der Nacht zugebracht und war mit einem Briefe, den sie des
Abends zuvor bekommen hatte, in der Hand eingeschlafen. Ihr Liebster
versicherte sie in demselben^ daß er sich vollkommen wohl befinde und
es nicht das Ansehen hätte, als würde er irgend Gefahr laufen. Auf
einmal erwachte sie mit einem kreischenden Geschrei. Ihre Kammerfrauen
laufen zusammen und finden sie in einem kalten Schweiß und in einem
Strom von Tränen. Mein Liebster ist dahin, sagt sie zu ihnen: ich habe
ihn eben sterben sehen. Er war an einer Wasserquelle, um welche einige
Bäume herumstanden. Sein Gesicht war schon von dem Schatten des
Todes bedeckt. Ein Offizier in einem blauen Kleide bemühte sich, das
Blut zu stillen, das aus einer großen Wunde aus seiner Seite floß. Er
gab ihm darauf aus seinem Hut zu trinken und schien vom Schmerz
durchdrungen, als er ihn die letzten Seufzer tun sah. So erschrocken
auch die Kammerfrauen über den Zustand ihrer Herrschaft waren, so
bemühten sie sich doch, ihr Gemüt zu beruhigen, indem sie ihr vorstellten
, daß dieser Traum keinen anderen Grund hätte, als ihre ungemein
große Zärtlichkeit gegen ihren Eheherrn. Die Mutter dieser Dame,
welche bei ihr im Hause war und aufgeweckt wurde, stellte ihr vor, daß
sie sich beruhigen müsse, denn sie habe doch eben erst einen Brief von
ihrem Liebsten bekommen. Allein man mochte tun, was man wollte, so
blieb doch diese unglückliche Frau hartnäckig dabei, daß sie ihr Unglück
als gewiß glauben müsse, Ihre Mutter blieb an ihrem Bette sitzen und
sah mit Vergnügen, daß sie sich, durch die vielen Tränen entkräftet, vom
Schlafe hinreißen ließ. Aber es dauerte nicht lange. Es war kaum eine
Viertelstunde, daß sie eingeschlafen war, als sie durch ebendenselben
Traum abermals erweckt ward und sich keinen Zweifel mehr machte,
ihn für übernatürlich anzusehen. Sie ward alsbald von einem heftigen
Fieber mit einer Verrückung des Gehirns überfallen." Vierzehn Tage


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