Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-MZ18
Zeitschrift für kritischen Okkultismus und Grenzfragen des Seelenlebens
Band 1
Seite: 222
(PDF, 78 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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psychische Reaktionen als Auswirkung unbewußten .Machtwillens zu verstehen
, und auch hierin scheint uns ein wesentlicher Beitrag zur Psychologie
des Unbewußten zu liegen, der geeignet ist, die Berufung zum Medium
, seine Willfährigkeit und Hingabe an die Leistung und seinen Haß
auch gegen die lauterste und sachlichste Kritik dem Verständnis näher
zu bringen. Diese Gesichtspunkte gelten nicht nur für die Psychologie
des Mediums, sondern auch in hohem Maße für die vieler ihrer Vertreter
und Anhänger.

Vielleicht zeigen schon diese kurzen Hinweise aus dem Berührungsgebiet
psychotherapeutischer Normalerfahrungen und okkultistischer Forschung
ein wenig das außerordentliche Maß technischer und methodischer
Schwierigkeiten auf diesem heiklen Gebiete. Die Frage eigentlich krankhafter
Vorgänge ist in diesem Zusammenhang absichtlich außer acht gelassen
, um sie einer späteren gründlicheren, zusammenhängenderen Darstellung
vorzubehalten.

Verschiedenes.

Verbot der Bildung einer Gesellschaft für Medienforschung.

Ich kann dem Standpunkt des Kollegen Wagner von Jauregg nicht
beitreten. Die Begründung, die für die Verwerfung des Einspruchs der Gesellschaft
für Medienforschung gegeben wird, ist an sich durchaus zutreffend. Besonders
in Wien (aber nicht nur in Wien), herrscht eine „hypnotische und spiritistische
Seuche". Zweifellos ist auch die Frage, ob gesundheitliche Gefährdung
in Betracht kommt, zu bejahen. Wie immer man sich aber den okkulten Erscheinungen
im engeren Sinn des Wortes gegenüber einstellen mag, so ist eine
Gleichsetzung des Spiritismus mit den angeblichen Erscheinungen des Mediumismus
unstatthaft. Wir bezweifeln wohl, daß eine „Gesellschaft für Medienforschung
", der nur Anhänger der umstrittenen Fragen angehören, an sich geeignet
ist, diese wissenschaftlich zu klären. Eine Geistesrichtung (auch
wenn sie auf abwegigen Ideen fußt) kann aber durch behördliche Verbote nicht
unterdrückt werden. Wir bezweifeln weiter, ob einem solchen Verbot praktischer
Wert zukommt; dagegen hat es sicherlich die Folge, daß die bestehenden Gegensätze
verschärft werden. Der einzige Weg, weiter zu kommen, scheint mir,
worauf ich immer wieder verwiesen habe, nur der zu sein, daß theoretischer Zank
und Streit beendet wird, und an seine Stelle gemeinsame, wissenschaftliche
Forschung tritt. Je ablehnender sich die wissenschaftlichen Kreise
verhalten, desto dunkler werden die Pfade sein, auf denen die psychologisch nicht
geschulten unkritischen Laien wandeln. Diese Erwägungen sind u. a. für mich
maßgebend, gegenwärtig die Gründung von forensisch psychologischen Gesellschaften
anzuregen (ähnlich der in Hamburg seit 1910 bestehenden), die eine
ihrer Aufgaben in vorurteilsloser Prüfung des „Mediumismus" sehen sollen.

Prof. Dr. med. A. A. Friedländer, Freiburg i. Br.

Neues über Dunkelseancen.

„Mehr Licht" will der Skeptizismus.

„Dunkelheit", höchstens vom schwachen Kotlicht kaum entdunkelt, verlangen
die Medien: denn sonst gelingen die „Seancen" nicht. Diese Gegensätze
scheinen unüberbrückbar und doch lassen sie Hoffnung auf Verständigung.


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