Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-MZ18
Zeitschrift für kritischen Okkultismus und Grenzfragen des Seelenlebens
Band 1
Seite: 224
(PDF, 78 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Verschiedenes.

Dr. G e 1 e y in mehreren Veröffentlichungen Kunde gegeben hat. Ohne an der
Echtheit der K 1 u s k i sehen Paraffinabgüsse zu zweifeln, hat G e 1 e y in seiner
„Revue Metapsychique" (1923, Nr. 2) doch zugegeben, daß es an sich möglich sei,
die „metapsychischen Moulagen" nachzuahmen. Denn ein Paraffinhandschuh, der
durch Eintauchen der Hand in geschmolzenes Paraffin entsteht, ist zunächst,
so lange er noch im Erkaltungsprozeß nahezu zähflüssig ist, so elastisch wie ein
solcher aus Kautschuk und kann infolgedessen, in kaltem Wasser abgeschreckt,
ohne daß die Form gesprengt würde, von der Hand abgezogen werden, ehe er
erhärtet. Sir Arthur Conan Doyle, der bekanntlich ein enragierter Spiritist
geworden ist, hat über diese Frage mit dem Londoner Anatomen Sir Arthur
K e i t h diskutiert, und letzterer hat nunmehr mit vollem Erfolg eine Probe aufs
Exempel gemacht. In seinem Laboratorium im Royal College of Science hat
K e i t h nach dem üblichen Verfahren bei mediumistischen Sitzungen Paraffinabgüsse
herstellen können, die genau so aussehen, wie die von K 1 u s k i produzierten
. Die Londoner illustrierte Wochenschrift „The Sphere" (Nr. 1330, vom
18. Juli 1925, S. 79) veröffentlicht 6 Abbildungen, die die verschiedenen Stadien
der Entstehung dieser „Paraffinhandschuhe" darstellen, nach Photographien aus
dem Laboratorium K e i t h s, dessen Assistentin die Versuche ausgeführt hat.
Die Abbildungen zeigen deutlich das Verfahren: 1. Die Assistentin taucht ihre
Hand in ein Gefäß mit geschmolzenem Paraffin, das auf Wasser von etwas mehr
als Bluttemperatur schwimmt. 2. Der Paraffinhandschuh auf der Hand. 3. Die
Hand im Paraffinhandschuh wird in kaltes Wasser getaucht. 4. J)as kalte Wasser
befreit die Hand von der anhaftenden Paraffinform, welche (5.) von der Hand sogar
bei leicht abgebeugten Fingern abgezogen weiden kann. Das 6. Bild stellt drei
Paraffinhohlformen dar. Bei der Wahl eines Paraffins (Weichparaffin) mit geeignetem
Schmelzpunkt — dieser schwankt zwischen 27° und 60° — und mit
einig-er Sorgfalt lassen sich auf diese Weise, wie K e i t h nachgewiesen hat, sehr
sehöne Paraffinabgüsse ohne Bemühung metapsychischer Hilfen herstellen.

Graf K 1 i n c k o w s t r o e m.

Pro Domo.

Am Fuße der zweiten Umschlagseite von Heft 1 und 2 unserer Zeitschrift
stand eine kleine Notiz, die inhaltlich sicher insofern berechtigt war, als sie
zum Ausdruck bringen wollte, daß unser Blatt als erstes und einziges in Deutschland
beiden Lagern der okkultistischen Forschung unparteiisch zu dienen und
ausschließlich Wissenschaft zu treiben, nicht aber einen bestimmten Standpunkt
zu verfechten suche. Weil man aber aus jener Notiz vielleicht auch die (nicht
gemeinte) Absicht herauslesen konnte, daß wir nicht bloß ein Anderssein, sondern
auch ein Bessersein für uns in Anspruch nahmen, so wurde sie von okkultistischer
Seite abfällig kritisiert; besonders unwillig hat sich Herr Dr. Edgard
Dreher in der „Zeitschrift für Parapsychologie" (Februar 1926, S. 118) darüber
geäußert, indem er sie als Eigenlob charakterisierte. Es ist nun wohl durchweg
bei Büchern und Zeitschriften üblich, daß die Umschlagsseiten (abgesehen von
Inhaltsangaben und Mitarbeiterverzeichnissen) Herrschaftsbereich des Verlages
sind; die Empfehlungen und Ankündigungen, die dort abgedruckt werden, bekommt
der Autor oder Schriftleiter gewöhnlich erst nach der Drucklegung zu
sehen, sie können also auch nicht seine Gesinnungen oder Ansprüche widerspiegeln
. Obgleich uns also die Sache wenig angeht, haben wir doch den Verlag
ersucht, den Stein des Anstoßes zu entfernen. Nachdem wir so unserseits das Erforderliche
getan haben, sollte Herr Dr. Dreher das Seinige tun, indem er erklärt,
was er sich, oder der Zeitschrift für Parapsychologie, oder der Sache des Okkultismus
im Allgemeinen durch diese Aufbauschung einer unscheinbaren Verlags-
notiz zu nützen glaubte. DieSchriftleitun*.


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