Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-MZ18
Zeitschrift für kritischen Okkultismus und Grenzfragen des Seelenlebens
Band 1
Seite: 227
(PDF, 78 MB)
Bibliographische Information
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Dr. Fr. Moutier : Zwei Fälle von Metagnomie.

a) Eine von Migräne geplagte Dame leidet unter plötzlichen Anfällen
von Lethargie, dauernd wenigstens 20 Minuten bis 2—3 Stunden. Phantastische
Träume, sehr bunt und bilderreich, beginnen, dann folgt eine Periode des Hellsehens
, in der allerlei für ihre Umgebung sehr wenig erbauliche „Indiskretionen
und Pikanterien" enthüllt werdend

b) Eine andere Dame, von leichten Kopfschmerzen und Magenstörungen
geplagt, hat Wahrträume, die niemals trügen. Sie sieht Todesfälle voraus und
beschreibt sie mit Details; außerdem Unfälle, z. B. Wagenunfälle, Gebrauchsunfähigkeit
eines Lifts, Heise usw.

c) Dr. E. Osty: Metagnomie und experimentale Psycho -
Physiologie.

Ausführlicher philosophischer Exkurs über die vorgenannten Fälle. Die
Metagnomie kann entstehen durch Medikamente, wie Peyotl, Chinin, Morphium
usw., durch krankhafte Erscheinungen, sie kann auf erblicher Veranlagung beruhen
. Vielfach ist beobachtet, daß gute Metagnome, beider Geschlechter, in
sexueller Enthaltsamkeit leben (übrigens bereits früher festgestellt. Ref.). Die
Pythia und andere geheiligte Wahrsagerinnen waren zu einem keuschen Lebenswandel
verpflichtet. Man denke auch an die bekannten christlichen Asketen! Zu
bemerken ist hierzu, daß vielfach gute Metagnome diese Fähigkeit verloren, sobald
sie in Krankheit fielen (Stainton Moses, Frau Piper, Mme. d'Esperance).

Er schließt: die Metagnomie ist eine Spezialf unktion des menschlichen
Körpers, von der wir noch nichts wissen, die wir aber auf experimentelle Art
erkennen können.

Nr. 4. Juli/August.

Eugene Osty: Ein Gelehrter und sein Lebenswerk.

Behandelt Charles Richets Arbeiten gelegentlich dessen Abgang von
seiner Professur. R i c h e t sprach zum letzten Male am 24. Juni über die metapsychische
Wissenschaft und am 26. Juni über „die Leistungen des physiolog.
Laboratoriums in den letzten 50 Jahren". Osty erläutert und ergänzt Richets
Vorlesungen.

Ferdinando Cazzamali: Telepsychische Phänomene
und Gehirnstrahlungen.

Seit 1912 bearbeitet C. diese Frage. Anfänglich bediente er sich des Joires-
schen Stenometers, aber ohne Resultat. Die neuen Forschungen über die drahtlose
Telegraphie veranlaßten ihn, sich deren Hilfsmittel zu bedienen. Er baut eine
große Bleikammer, welche isoliert oder mit der Erde verbunden werden kann.
Sie ist möbliert mit Bett, Tisch und Stühlen und soll den zu Untersuchenden
längere Zeit aufnehmen können. Es wird genau berichtet, wie der Luftwechsel
geschieht, dem Innern Speisen zugeführt werden können usw. Seine Empfänger
waren 1. ein Vierröhrenapparat für Wellenlänge 300—4000; 2. ein einfacher
Detektorapparat mit einem 3-Lampenniederfrequenzverstärker (1 arbeitet mit
einer kleinen Rahmenantenne, 2 mit einem 2 m langen Drahte, parallel zur Bleikammer
gespannt); 3. für kurze Wellen von 50—100 m mit 2 Lampenverstärkern.
Da so kurze Wellen im Telephon unhörbar, bedient sich C. einer Interferenzvorrichtung
; 4. ein Apparat für ganz kurze Wellen von 1—10 m mit Kreisantenne
von 30 cm Radius.

C. bespricht die Grundbedingungen seiner Versuche; er behandelt seine
Versuchsobjekte und untersucht die möglichen Fehler. Seine Versuchspersonen
waren Epileptiker, mit paranoider Psychose Behaftete, Neurotiker und
Hysteriker.

Weder mit 1. noch mit 2. erzielt C. irgendwelche Resultate; 3. ergab ein
Pfeifen und Knarren: 4. erzielte rhit einem Subjekte einen gleichmäßig und regelmäßigen
Säuselton, zwischendurch aber Krachtöne.


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