Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-MZ18
Zeitschrift für kritischen Okkultismus und Grenzfragen des Seelenlebens
Band 1
Seite: 238
(PDF, 78 MB)
Bibliographische Information
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der Geist, wenn ein solcher vorhanden wäre, sieh selber schreckeinfloßond erscheinen
? Nein, aber der Visionär verbindet mit der Vorstellung wiederkehrender
Toten furchtbare und angsterregende Ideen, und sie spiegeln sich in
den Phantomen wieder; also müssen diese wohl innerseelische Produkte der
Visionäre sein.

Doch, wie gesagt, mit solchen Widerlegungen des Verstandes raubt man
diesem Träumerbuche nicht seinen religiösen und poetischen Wert. Es ragt turmhoch
aus der sonstigen zeitgenössischen Literatur des Okkultismus empor.

R. B a e r w a 1 d.

„R e v e 1 a t i o n s of a Spirit Medi um." Facsimile Edition with Notes^
Bibliography, Glossary and Index. By Harry Price and Eric J. Dingwall.
London: Kegan Paul, Trench, Trubner & Co., Ltd., New York: E. P. Dutton
& Co. 1922. 8°. LXIV und 327 S. Mit Abb. Preis geb. 7/6 sh.

Die vorliegende Neuausgabe des zuerst 1891 erschienenen anonymen
Buches zeigt wieder einmal den prinzipiellen Unterschied in der Einstellung englischer
und deutscher Okkultisten. Die deutschen Okkultisten verschließen zum
größten Teil ihre Augen für den Betrug von Medien. Sie lassen Taschenspieler
zu ihren Sitzungen nicht zu und gehen Aufklärungen von dieser Seite aus dem
Wege. Sie verteidigen, offenbar aus taktischen Gründen, sogar die Echtheit von
Phänomenen wie derjenigen von Kathleen Goligher oder Eva C, die doch
jetzt endlich aus einer ernsthaften Diskussion ausscheiden sollten. Den Engländern
ist es mehr um die Feststellung der Wahrheit, um* die Scheidung von
echt und unecht, zu tun. Unter den Mitgliedern der Londoner S.P.R. finden sich
nicht wenige, die eine taschenspielerische Ausbildung genossen haben. Denn
ihnen ist es längst klar geworden, daß eine solche erst zur Beobachtung so verdächtiger
Individuen, wie es Medien im allgemeinen sind, befähigt. Dazu gehören
auch die beiden Herausgeber der vorliegenden Schrift. Sie vertreten mit
Recht den Standpunkt, daß es für jeden Forscher auf diesem heiklen Gebiet
wichtig, ja notwendig ist, sich mit den taschenspielerischen Methoden der
Pseudomedien vertraut zu machen. Sie haben daher nicht nur den Text des alteu
Buches in anastatischem Neudruck gegeben, sondern auch noch außer einer Einleitung
, kurzen Kommentaren und einem Glossarium eine sehr begrüßenswerte
reichhaltige bibliographische Zusammenstellung von Büchern und Zeitschriften-
aufsätzen (ca. 530 Nummern) geliefert, die zum Thema des mediumistischen Betrugs
Aufklärung zu geben geeignet sind.

Das Buch ist in der alten Originalausgabe von großer Seltenheit, weil es
gleich nach seinem Erscheinen bei Farrington & Co. in St. Paul, Minn., im Jahre
1891 von den amerikanischen Spiritisten und Medien aufgekauft und vernichtet
worden ist. Der Verfasser, als welcher entweder Ch. F. Pidgeon oder Donovan in
Frage kommen, war ein „Medium", das nach 20jähriger Tätigkeit aus der Schule
plaudert und über die von ihm angewendeten Trickmethoden bei sog. physikalischen
und psychischen Phänomenen genaue Aufklärung gibt und diese, wo
nötig, an Abbildungen erläutert. Es ist also keine theoretische Darlegung
von Betrugsmöglichkeiten; alle dargelegten Tricks sind vielmehr, wie der
Verfasser betont, von ihm in seiner langjährigen Praxis als „Medium" tatsächlich
und mit Erfolg angewendet worden. Das Buch bietet somit einen
wertvollen Einblick in die Methoden von Schwindelmedien aus der Blütezeit
des amerikanischen Spiritismus und ist auch heute noch lehrreich. Auf jeden
Fall ist die Neuausgabe dankbar zu begrüßen. Und das einsichtsvolle Verhalten
der englischen Okkultisten sollte ihren deutschen Kollegen zum Muster dienen.

Graf Carl v. K 1 i n c k o w s t r o e m.

Carl Christian Bry: „Verkappte Religione n." 4.—6. Tausend.
Gotha-Stuttgart, Verlag Fr. A. Perthes A.-G., 1925. 8°. VIII und 250 S.

Ein originelles und geistreiches Buch! „Verkappte Religionen" nennt Verf.
Bewegungen, deren Hintergründe affektbetont sind: Kommunismus und Fascis-


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