Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-MZ18
Zeitschrift für kritischen Okkultismus und Grenzfragen des Seelenlebens
Band 1
Seite: 263
(PDF, 78 MB)
Bibliographische Information
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E. J. Dingwall: Ein neuer Greisterphotograph.

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vielen Erinnerungs - und G-edächtnistäuschungen weisen darauf hin, daß
okkultistische Sitzungsprotokolle, die ja erst nach der Sitzung niedergeschrieben werden
können, unbedingt nach der Seite der Reproduktionstreue hin kritisch betrachtet werden
müssen. Die großen Erfahrungen der modernen Gedächtnispsychologie verlangen kategorisch
eine Berücksichtigung dieser Momente, auf deren Bedeutung hier abschließend
hingewiesen werden soll.

Wir hoffen zuversichtlich, daß unsere Ergebnisse und unsere Anregung und
Mahnung zurVorsicht, zur B e s o nn e nh e i t und zur kritischen Methodenwahl
vor manchem Irrweg und vor mancher falschen Kausalität behüten werden. Die
Berücksichtigung dieser Gesichtspunkte hat nichts mit negativistischer oder ablehnender
Einstellung zu tun, sondern entspricht lediglich dem Bedürfnis und Streben einer ernsten
und ehrlichen Wissenschaft nach Wahrheit.

Die Aufmerksamkeit der englischen Okkultismusforscher hat sich
neuerdings dem Falle des Geisterphotographen George Moss zugewandt,
dem Herr General Peter einen Teil seines Artikels über die Echtheit
der Geisterphotographien im Dezemberheft 1925 der „Psychischen Studien
" gewidmet hat1).

Die Geschichte des Herrn Moss ist so lehrreich und wirft so viel
Licht auf die Tätigkeit der Schwindelmedien und ihrer Brotgeber, daß
eine kurze Schilderung des Falles die Leser der „Zeitschrift für kritischen
Okkultismus" interessieren dürfte.

Geisterphotographie kennt man seit etwa 65 Jahren. Ihre Hauptvertreter
waren Engländer und Amerikaner, abgesehen von dem französischen
Photographen B u g u e t sind nur wenige Medien dieser Art
außerhalb Großbritanniens und der Yereinigten Staaten in der Literatur
des Okkultismus vermerkt. Die Untersuchung der Geisterphotographie
gehört zu den schwierigsten Aufgaben im ganzen Bereiche der sog. parapsychischen
Phänomene. Die Geschichte der direkten Geisterschrift zeigt,
wie viele tückische Fallen den Schritt des unachtsamen Forschers belauern
. Die Fehlerquellen sind so zahlreich, die Tricks der Schwindelmedien
so geschickt und raffiniert, daß der Beobachter getäuscht werden
muß, wenn er nicht erstens die möglichen Kniffe und zweitens die Mittel
zu ihrer Entlarvung genau kennt. Geisterphotographie hat viel Ähnlichkeit
mit Geistertafelschrift. In beiden Arten von Manifestationen hat
man auf viele kleine Einzelheiten zu achten, die dem Betrüge größten
Spielraum gewähren. Ist übrigens ein Forscher zu klug, um sich „ein-

*) Im Märzheft 1926 der „Zeitschrift für Parapsychologie" hat Peter seine Anerkennung
der Produktionen von M o s s, anschließend an ein Urteil von Harry Price
im „Journal" der amerikanischen S.P.R., einer Revision unterzogen und die bei der
Geisterphotographie üblichen Tricks eingehend geschildert. Der hier veröffentlichte Aufsatz
Dingwalls ging uns schon Anfang Februar zu, ist also älter als der zweite Artikel
des Herrn General Peter. (Die Schriftleitung.)

Ein neuer Geisterphoto

Yon E. J. Dingwall, London.


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