Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-MZ18
Zeitschrift für kritischen Okkultismus und Grenzfragen des Seelenlebens
Band 1
Seite: 295
(PDF, 78 MB)
Bibliographische Information
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•Trickmäßige und okkulte Erscheinungen.

295 *

Sitzung (vor und während des Ablaufs der Erscheinungen). Bei genauer
Befolgung der gegebenen Anweisungen üblicher Art ist, wenigstens für
einen Taschenspieler, eine freie Urteilsbildung schwer möglich. Allerdings
wird er weniger der suggestiven Beeinflussung, weniger leicht der Beeinflussung
durch die suggestive Sphäre unterliegen, als jeder andere. Dem
Einwand, daß er die Harmonie stören könnte, ist nur dadurch zu begegnen
, daß sein Beruf möglichst allen Teilnehmern, zum mindesten aber
dem Medium wie dessen Freunden, unbekannt bleibt. Seine Tätigkeit
wird vorzugsweise eine rein beobachtende sein müssen. So soll während
der Sitzung eine Berührung gemeldet werden und kurz darauf ein Apport
zustande kommen. Es wird dem Taschenspieler leichter als jedem anderen
sein, schon vor Erscheinen des Apports dessen Ort zu entdecken, weil
er aus den Bewegungen des Mediums und der Beisitzer Schlüsse zieht,
die der Laie aus Unkenntnis verabsäumt. Vor allem wird bei ihm nie
die geforderte Ablenkung so leicht gelingen, da ihn die Erscheinungen
als solche überhaupt nicht interessieren und seine Aufmerksamkeit nur
ihrem Zustandekommen zugewendet ist. Auch das Verschwinden von
Gegenständen aller Art unterliegt dann einer ganz anders gearteten
Kontrolle, da bereits die Gelegenheit für solche Möglichkeiten besser und
schneller erkannt wird. Es lassen sich noch viele andere Erscheinungen
auf ihren Zusammenhang mit der Taschenspielerei untersuchen. Bekannt
waren im vergangenen Jahrhundert die Künste von Alfred Eirman und
seinem Gehilfen Chapman, die im Buguet-Prozeß leider aber auch nicht
ganz an die Öffentlichkeit kamen. Firman gelang es stets, allerdings nur
in völlig dunklem Baume> bei einer Tischsitzung den Tisch über einen
bis fast zwei Meter hoch steigen zu lassen, was an sich kein Wunder
gewesen wäre, wenn nicht die Kontrolle durch die beiden Kontrolleure
neben ihm eine äußerst strenge gewesen wäre. Er befreite die Hände für
dieses Experiment nie aus der «Hand des Nachbarn, und auch seine beiden
Füße, auf welche die Füße der Danebensitzenden gestellt wurden, entzog
er nicht der Berührung. Dieser Umstand ist festgestellt und keine bloße
Vermutung. Hilfsmittel benötigte er hierfür nicht, und so war es kein
Wunder, wenn sein Euhm wuchs. Dieser gestattete ihm dann, bei ziemlich
rigorosen, durch die spiritistisch eingestellten Kontrollpersonen verlangten
Bedingungen die üblichen Erscheinungen der spiritistischen Sitzungen des
vergangenen Jahrhunderts zu erzielen. Wäre nur ein einziges Mal ein
Taschenspieler dabei gewesen, so wäre diesem der Umstand aufgefallen,
daß die Mehrzahl der Erscheinungen nur bei völliger Dunkelheit zustande
kam, was in Anbetracht der großartigen Phänomene nie sonderlich beachtet
worden ist. Es ist kennzeichnend für die angewendeten Beobachtungsmethoden
, daß eine vollständige, im allgemeinen auch sehr reizvolle Erklärung
erst durch Chapmans eigene Enthüllungsschrift gegeben wurde.

Aber auch für die Beobachtungen bei gedämpftem Lichte, welches
den Zweifel um so mehr beseitigt, als es die Beobachtungsmöglichkeit
erhöht, ergeben sich vielerlei Täuschungsmöglichkeiten. Die Hand des
Mediums kann längst im Besitz des hervorzubringenden Gegenstandes


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