Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-MZ18
Zeitschrift für kritischen Okkultismus und Grenzfragen des Seelenlebens
Band 2
Seite: 1
(PDF, 80 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_krit_okkult1927/0005
Hellseher oder Taschenspieler?

Ergebnisse einer Untersuchung, vorgenommen im Auftrage der Ortsgruppen
der Kantgesellschaft und des Keplerbundes zu Detmold,
mitgeteilt und kritisch besprochen

von Dr. med. F. Auerbäch in Detmold.

Seit längerer Zeit schon gibt ein sehr bekannter „Hellseher" S.
allenthalben in Deutschland öffentlich Vorstellungen, die beim Publikum
beträchtliches Aufsehen erregten und bei Laien und Fachleuten den Glauben
an die Existenz okkulter Kräfte außerordentlich gestärkt haben. Auch
wissenschaftliche Kreise haben sich für ihn interessiert
und über „erfolgreiche", freilich anscheinend nur improvisierte Sitzungen
mit ihm Berichte und Gutachten verfaßt, denen weitgehende
Beachtung zuteil geworden ist. In unserer Gegend hatte der Bezeichnete
ebenfalls eine Reihe öffentlicher Schaustellungen veranstaltet, die trotz
vieler verblüffender Fähigkeiten bei einem kleineren, kritischen Teil der
Zuschauer doch bedenkliche Zweifel hinterlassen hatten und vielfach den
Wunsch laut werden ließen, einmal die Fähigkeiten des S. in einer
wissenschaftlich vorbereiteten Sitzung zu prüfen. Diesem Wunsche sind
die hiesigen Ortsgruppen der Kantgesellschaft und des Keplerbundes
gemeinsam nachgekommen und forderten Herrn S. zu einer
Sitzung auf, wozu er sich auch nach monatelangen Verhandlungen unter
den von uns gestellten Bedingungen bereitfand; allerdings gegen Honorar.
Mit der Vorbereitung und Leitung der Untersuchung waren betraut:
Herr Studienrat Dr. Schilling, Lage, Herr Oberstudienrat Dr. Altfeld,
Physiker am Gymnasium zu Detmold, Dr. Auerbach, Detmold, sämtlich
von der Kantgesellschaft, ferner Herr Prof. Dr. B avink, Bielefeld, wissenschaftlicher
Leiter des Keplerbundes. Den Schriftwechsel mit S. hatte
Herr Generaloberveterinär Dr. Kosmag, Lage, geführt und hat sich auch
sonst hilfsbereit an unseren Vorbereitungen beteiligt. Die fragliche Sitzung
fand statt am 11. Januar 1926 in Detmold im Gesellschaftshaus.

In seinen öffentlichen Schaustellungen macht S. zunächst allerhand
Kartenkunststücke, altbekannte psychomotorische Vorführungen u. dgl.,
und zum Schluß versetzt er sich in einen angeblich autohypnotischen
Zustand von etwa d/4 Stunden Dauer, in dem seine angeblichen telepathischen
und hellseherischen Fähigkeiten zutage treten. Unsere Prüfung
beschäftigte sich lediglich mit diesem Zustand. Um der Sitzung den sensationellen
Charakter von vornherein zu nehmen, war nur ein beschränkter
Zuschauerkreis von etwa 40—50 Herren zugelassen. Während der Sitzung
wurde nichts von irgendwelchen Resultaten bekanntgegeben, sondern
die Vorgänge wurden lediglich von zwei tüchtigen Stenographen aufgenommen
; auch Herr Prof. Bavink hat selbst ausgezeichnet mitstenographiert
. Wir haben auf die stenographische Aufnahme besonderen Wert

Zeitschrift für Okkultismus IL

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